Ravioli come una rosa – Ravioli wie eine Rose geformt

Kennst du den kleinen Rosengarten gegenüber dem Porzellanmuseum im Boboli Garten in Florenz? Diese zauberhaften Rosenravioli sind von diesem kleinen Paradies inspiriert. Wenn Du nicht da warst, entdecke es mit mir durch einen Teller feinster handgemachter Pasta.

Der Mehl-Eier-Pastateig ist so seidigweich wie die pastellfarbene, zarte Fassade des Porzellanmuseums, zu dessen Füßen der kleine Garten angelegt ist. Er schmeckt so reichhaltig und intensiv wie die Toskana. Für das Edle der eleganten, geschichtsträchtigen Stadt Florenz habe ich etwas Safran dem Teig beigegeben. Die Füllung aus mildem Ricotta, Schafskäse und fruchtiger-spritziger Orange ist so pulsierend und gleichzeitig seelenumschmeichelnd wie ein Spaziergang durch die Gassen der Altstadt. Dieser Ravioliteller schenkt Dir ein kleines bisschen Florenz – Eleganz, Kunst, Ästhetik, Genuss.

Während Florenz auch im Dezember lebhaft ist, herrscht hier oben auf der Anhöhe im Giardino di Boboli Stille. Ich bin kurz vor Weihnachten für einen Sprachkurs hier. Jeden Tag drücke ich die Schulbank bis nachmittags und nehme mir dann Zeit die Stadt und die Sprache live zu entdecken. Als ich an diesem Nachmittag durch das prunkvolle Tor des mehr als 32.000 Hektar großen Parkes der Familie Medici schreite, fällt mein Blick zunächst auf die großen Terrassen, auf denen der Garten angelegt ist. Ganz oben an der Spitze steht das Porzellanmuseum. Es ist einfach nur zauberhaft, wie es in der winterlichen Spätnachmittagssonne in seinen Pastellfarben sanft schimmert.

Diese Ravioli entführen Dich in den zauberhaften Giardino di Boboli in Florenz

Direkt davor ist ein kleiner, märchenhafter Rosengarten angelegt. Zwar kann ich im Winter die intensiven Farben und den schmeichelnden Duft der Rosen nur erahnen. Aber als ich in meiner Küche mit den Fingern über die Ränder des Ravioliteiges fahre und sie liebevoll zur edlen Blume aufrolle ist es ein Gefühl, wie bei Sonnenuntergang in Mitten der Rosensträucher zu stehen und zuzusehen, wie das Orange der Sonne die toskanische Hügellandschaft, die Zypressen und Villen, die von hieraus als Panorama-Postkarte zu sehen sind. Denn genau das ergießt sich hier oben über der Stadt. Dieser zauberhafte Garten versinkt sicherlich im Sommer im Rosenblütenmeer und verströmt seinen zarten Duft.

Aber auch jetzt Winter ist der Panoramablick von diesem Platz aus malerisch. Nachmittags, wenn die Sonne schon recht früh versinkt, ist das Farbspiel vor der grünen Traumlandschaft atemberaubend. Links kannst Du sogar von hier aus die Piazzale Michelangelo und San Miniato al Monte sehen.
Diesen zauberhaften Nachmittag hole ich mir zu Hause in meine Küche. Mit meinem Rezept der Rosenravioli erwecke ich die Erinnerungen an diese Reise wieder in mir. Und so erheben sich dann auch wie hingegossen meine gefüllten Kunstwerke auf meiner Arbeitsplatte.

Klassischer Mehl-Eier-Pastateig mit Safran verfeinert

Der Teig ist ein ganz klassischer Ravioliteig der Toskana. Eines der traditionellen Rezepte im Süden beispielsweise sind Tortelloni alla maremma oder Ravioli alla maramma. Ein Mehl-Eier-Pastateig, gefüllt mit Spinat und Ricotta und in einer Fleischsoße serviert. Direkt in Florenz findet ihr eher ravioli di lampredotto. Was eigentlich als reines Streetfood in einem Panini serviert wird, gibt es in den Ristorantes durchaus auch als Primo in der gefüllten Pasta. Lampredotto sind Kutteln (Labmagen der Kuh). Aber bevor Du Dich jetzt schüttelst, geht’s schnell weiter im Rezept der edlen Ravioli in Form der Rose.

Als ich nach meinem Besuch des Boboligartens durch die Gassen des Stadtviertels Santo Spirito und das angrenzenden San Niccolo treiben lassen, fällt mein Blick neben den Touristen natürlich auch auf die eleganten Florentinerinnen und Florentiner. Florenz ist eben auch die Stadt der Mode, des Schmucks, des Leders und auch des alten Handwerks. Gerade in dieser Ecke findest Du viele kleine Ateliers. Damit meine ich nicht nur Kunst und Antiquitäten, sondern auch Schneider, Lederschuhe und so weiter.

Noch mehr Florenz in einem Rezept mit dem Pecorino Toscano

Dieser Eleganz und dem Handwerk unterstreiche ich durch das Gold der Gewürze: Ich gebe dem Teig etwas Safran bei. In die Füllung packe ich ebenfalls etwas Florenz durch den Pecorino Toscano. Neben Sardinien ist die Toskana berühmt für ihren Schafskäse. Ich entscheide mich für einen majestätisch gereiften Pecorino, der ein den milden Ricotta und die spritzige Orange ausgleicht und gleichzeitig ein wenig Anmut in die Füllung bringt.

Für das reichhaltige und Solvente an Florenz serviere ich diese Ravioli in einer geschäumten Butter und gebe ähnlich der Rosenblüten einige Granatapfelkerne darüber. Mamma Mia, so viel Toskana in einem Pastarezept.
Andiamo, lasst uns das wahre Florenz auf unsere edlen Teller bringen.

Meinen Ausflug in den Giardino di Boboli kannst Du in diesem Beitrag nachlesen. Falls Du gern etwas Unterstützung für den Pastateig haben magst oder andere Formen und Rezepte lernen möchtest, schau doch gern einmal bei meinen Online-Pastaworkshops vorbei. Deine tägliche Dosis bekommst Du auch auf Instagram. Für Deine Kochbuchsammlung findest Du mein “Pasta con passione” hier. Ich entführe Dich in den Zauber handgemachter Pasta wie in Italien.

Eine weitere typische toskanische Pastasorte ist Pici. Hier gehts zu den Rezepten.

Wenn Dir dieses Rezept gefällt, lasse es mich gern in den Kommentaren wissen und solltest Du es nachkochen und in den sozialen Medien posten, tagge mich bitte dabei.