Es ist Picknicktime. Da rücke ich mal eine sizilianischen Caponata ins Rampenlicht und zeige euch viele Möglichkeiten, was mit ihr zu kombinieren ist. Denn sie ist perfekt für eure Picknickdecke und den Outdoorgenuss wie in Bella Italia. Die Caponata vereint die süditalienische Sonne mit aromatischen, milden Auberginen, Paprika und Öl. Jede Region hat jedoch ihr eigenes Rezept und die Zutaten variieren. Eine Caponate ist ein wunderbares vegetarisches Gericht, welches meist lauwarm oder auch kalt gegessen wird. Daher ist es der perfekte Begleiter für ein Treffen unter freiem Himmel.
Mit dem kleinen Motorboot abends kurz vor dem Sonnenuntergang noch eine Runde auf dem Gardasee drehen, Picknickdecke und Korb im Fond und sich ein gemütliches Plätzchen am Ufer suchen. Ein Spaziergang mittags durch den Weinberg, die Sonne verwöhnt uns, die Grashalme kitzeln an den Füßen, Treffen auf einen Aperitivo im Stadtpark Bolognas unter einem schattigen Baum oder eine Wanderung durch das Riserva dello Zingaro auf Sizilien und eine Bade- und Picknickpause in einer der kleinen, versteckten Buchten mit den Füßen im Sand. Klingt das nicht alles herrlich nach Sommer?
Der Geschmack Siziliens
Sich genau jetzt dieses Gefühl nach Hause holen kannst du auch im heimischen Park oder unterwegs bei einer Wanderung mit Freunden in den ersten warmen Frühlingstagen. Fühle die italienische Leichtigkeit, das Gefühl des letzten Sommers und unbeschwerte Stunden. Wenn dich die ganz große Reisesehnsucht plagt kannst du dir und deinen Lieben zu Hause selbst bei Regen das italienische Picknickfeeling auf die überdachte Terrasse, den Balkon oder den Wohnzimmerboden holen. Einfach die Decke ausbreiten, ein paar Kissen für die Gemütlichkeit, den fruchtigen Wein entkorken oder einen Aperol Spritz für unterwegs vorbereiten und los geht’s.
Wenn du die Caponata bereits vorbereitet hast oder ein gutes Produkt aus dem Feinkostshop, reicht eigentlich schon ein frisches Ciabatta und dem italienischen Aperitivo-Picknick steht nichts im Weg. Denn eine Caponata geht solo, als Bruschetta, mit Fleisch oder Pasta.
Meine Rezeptideen: als Bruschetta auf geröstetem Brot, als Fingerfoodbegleitung mit feurigem Pollo alla diavola und geschwenkt in sizilianischer Maccheroni.
Rezept 1: Für die Bruschetta einfach Öl in der Pfanne erhitzen, eine Scheibe Brot (oder so viele wie gewünscht) von beiden Seiten ein paar Minuten rösten, bis sie knusprig sind. Die Caponata darauf verteilen und genießen.
Rezept 2: Pollo alla diavola
Das Pollo alla diavola, das Teufelshähnchen, ist eine abgewandelte Version eines Brathähnchengerichts aus der Toskana. Ich verwende Hähnchenbruststücke als Fingerfood. Bei der Toskana denken wir sofort an Städte wie Florenz, Siena, Pisa oder Orte wie Montepulciano und die schier endlosen Zypressenallee und zahlreichen Weingüter. Auch diese Region ist sonnenverwöhnt und daher die passende Begleitung zu unserem sizilianischen Gemüse. Das Fleisch wird mit einer feurigen Chili-Kräutermischung mariniert. Mit etwas frischen Brot oder Gemüse und einem Glas Chianti bringt ihr euch kulinarisch in euren letzten Italienurlaub.
Für 2 Personen nehmt ihr 350g Hähnchenbrustfilet, einen Zweig Rosmarin, eine rote Chilischote, ½ Zwiebel, eine Knoblauchzehe, ein Stück Lauch, ¼ Saft einer Zitrone, Salz, Pfeffer und gutes Olivenöl.
Das Hähnchen abspülen und ggf Sehnen und ähnliches entfernen und in Fingergerechte Stücke schneiden. Zwiebel, Chili, Knoblauch, Lauch zerkleinern und vermischen. Den Saft einer viertel Zitrone und einen – bis zwei Esslöffel Olivenöl unterrühren, Salz und Pfeffer hinzufügen. Das Hähnchen in der Marinade wenden und rund zwei Stunden im Kühlschrank darin ziehen lassen. Öl in der Pfanne erhitzen und das Hähnchen mit der Marinade von beiden Seiten je rund 5 Minuten braten. Gemeinsam mit der Caponata ist es ein besonderer Genuss.
Rezept 3: Maccheroni mit Caponata
Super passend ist die Caponata aber auch mit Maccheroni. Die Röhrenpasta mit dem Loch in der Mitte ist eine typische klassische Pasta auf Sizilien, die aus Hartweizengrieß (Semola) und Wasser und einer Prise Salz hergestellt wird. Sie eignet sich besonders gut, weil das Öl mit dem Gemüse perfekt an der Maccheroni haftet.
In meinen Kochkursen zeige ich euch die Herstellung des Teiges. Ein Rezept für den Semola-Wasser-Teig findet ihr auch bei meinen Rezepten für die sardische Pasta beispielsweise hier.
Die Pasta kochen und aus dem kochenden Wasser herausnehmen und mit der Caponata direkt mischen, so hast du auf der heimischen Picknickdecke die perfekte laufwarme Temperatur. Das perfekte an diesem Gericht: Es schmeckt auch kalt hervorragend und daher ein toller Begleiter für dein italienischen Outdoorpicknick.
Eine Caponata selbst herzustellen ist nicht schwer, jedoch etwas zeitaufwendiger als die Picknickbeilagen. Du schneidest Zwiebeln, Knoblauch, Sellerie, Aubergine, Paprika und wahlweise Tomate klein. Zwiebeln und Knoblauch in Öl andünsten, nach und nach Aubergine, Paprika und Tomate hinzufügen. Für ein besseres Ergebnis blanchierst du die Tomate vorher.
Das Ganze lässt du 5-10 Minuten weiter köcheln in der Pfanne. Du gibst einen guten Schuss Essig und einen EL Zucker hindurch und lässt die Masse noch weitere 10 Minuten köcheln. Bei Bedarf mit Salz und Pfeffer abschmecken. Am besten schmeckt eine Caponata, wenn sie ein paar Stunden im Kühlschrank durchgezogen ist.
Du hast jetzt sofort Lust auf das sizilianische Feuer, auf Kultur, Meer, traumhafte Natur und magst dein neues Sommerabendteuer auf Sizilien planen? Dann schau doch mal in meinem Blogbeitrag nach. Ich nehme dich mit zu einer Sizilienwoche.