Fettuccine alla Chitarra mit Aubergine und Garnelen

Rezept: Fettuccine alla Chitarra mit Aubergine und Garnelen

Diese Fettuccine alla Chitarra mit Aubergine, Tomate, karamellisierten Zwiebeln und Garnelen vereinen italienische Lässigkeit mit einem Segelausflug entlang des Mittelmeers. Es schmeckt nach Sommer, Salz auf der Haut und purer Entspannung. Für den kleinen Kick sorgen geröstete Peperoncini. Dabei kommen die reifen, aromatischsten August-Zutaten auf den Teller. Genau jetzt schmecken Auberginen herrlich mild und die Tomaten so saftig-intensiv wie in keinem anderen Monat. Auf italienisch klingt das Rezept übrigens so: Fettuccine alla Chitarra con melanzane, pomodoro, cipolle caramellate e gamberi (unbedingt laut lesen).

Du kannst mein Rezept phänomenal vorbereiten. Beispielsweise machst Du die Pasta morgens vor der Hitze und kannst sie dann ganz entspannt mit dem Date oder für die Familie abends nach dem Tag am Strand oder Schwimmbad auf die Teller bringen. – Am besten schmeckt es natürlich aber an Bord einer Segeltour.

Ein Rezept inspiriert von einem Segeltag im Mittelmeer

Hast Du Dir schon mal im Italienurlaub eine Auszeit auf dem Wasser gegönnt? Mit meiner Sommerküche denke ich zurück an einen unvergesslichen Segeltag vor Sardinien. Direkt nach dem Café e Cornetto werfe ich die FlipFlops in die neben dem Steg bereitstehende Tasche. Meine nackten Füße spüren die Planken des Boots. Auf mich wartet ein Tag mit Fahrtwind im Haar, mit einem Meer aus wechselnd tiefen Blau und der kompletten Farbpalette bis zu funkelndem Türkis. Vom Meer aus sieht die vorbeigleitende Küste aus rauer Natur und bunten, kleinen Häusern aus wie gemalt.

Die Stimmung an Bord ist entspannt. Mal heißt es Anker legen vor einer seichten Bucht, sich am hinteren Einstieg elegant hinabgleiten lassen ins erfrischende Wasser und mal auf dem Badetuch im Bug sich von der Sonne trocknen lassen. Kann das Leben schöner sein?

Du kannst die Pasta an Bord machen oder einfach am Abend davor schon vorbereitet haben und dann für den Pranzo unter den Segeln in der Bordküche nur noch kochen. Ein Fest für alle. Reich gefüllt mit schönen Momenten geht’s mit den untergehenden, letzten Sonnenstrahlen wieder zurück Richtung Hafen.

Alle diese Erinnerungen schmecke ich mit jeder Gabel dieses Tellers. Während ich mit einem Glas kaltem Rosè auf dem Balkon sitze.

Eine Hommage an die italienische Lässigkeit in der Küche

Dieses Rezept ist aber auch gleichzeitig eine Hommage an die italienische Lässigkeit in der Küche. Denn in Italien ist es Kultur, zu jeder Tage- und Nachtzeit aus wenigen Zutaten ein leichtes, leckeres Essen zu zaubern. – Ob es spontan für Gäste ist oder vielleicht auch nach dem man nach einem schönen Date nach Hause kommt und den Abend noch nicht loslassen möchte.

Wenn Du dann aus dem Tiefkühlfach Deine selbstgemachten, frischen Fettuccine alla Chitarra herausholst oder zu den von Dir bereits getrockneten greifst, wird Dein Gast Augen machten. Es wird ein Moment für die Ewigkeit, wenn Du lässig ein paar Tomaten und Aubergine würfelst, Garnelen herausholst, die Pfanne auf den Herd stellst und dann nach und nach alles anröstet und bruzzelst.

Dabei machst Du noch eine Flasche Wein aus dem Kühlschrank auf und der warme Augustsommerabend wird niemals enden.

Genauso wird’s in Italien gemacht – das süße Leben, oder? Warum holst Du Dir nicht dieses Gefühl auch in Deutschland nach Hause und sorgst für Marmeladenglasmomente?

Pasta alla Chitarra – so vielfältig in der Küche

Die Chitarra ist so herrlich vielfältig. Du kannst flache, etwas kantigere Pasta machen, aber auch so richtig schön dicke-eckige Pastastränge. (So wie beispielsweise in diesem Rezept, ach ich liebs). Du kannst Dich zwischen Spaghetti und Fettuccine entscheiden und genauso kannst Du bestimmen, wie rau Dein Teig sein soll.

Für meinen Auberginensugo mit den Garnelen wähle ich heute eine flache Variante der Fettuccine alla Chitarra. Außerdem habe ich mir einen Pastateig mit einer richtig rauen Oberfläche gegönnt aus einem Mischteig mit Semola und Farina. Und das ganze habe ich dann noch trocknen lassen für einen schönen Sommerbiss mit maximalen Geschmack. Denn an diese Fettuccine schmiegt sich der Tomatensugo wie ein einzigartiger Film und wird geradezu eins. Genau das ist das Geschmacksgeheimnis, was aus einer guten Pasta ein einzigartiges Geschmacksparadies macht.

Zusatztipp: Pasta trocknen lassen

Perfekter Nebeneffekt: Du kannst die Pasta an einem heißen Augusttag morgens im kühlen Schatten machen. Dann gönnst Du Dir einen relaxten Tag und hast abends eine legendäre Sommerpasta auf dem Tisch, die Dich direkt in den Urlaub beamt. Zack, bist du dann am Montag erholt wie nach einem Kurzurlaub und voller sonniger Italienvibes. Uuuundd ich habe den ganzen Tag schon maximale Vorfreude auf das Essen gehabt. Ich war schon so begeistert von dieser begnadeten Pasta und deren rauen Teigstruktur. Da kann “al bronzo” einpacken.

Wenn Du die Pasta den Tag über trocknen lässt, stelle nur einfach sicher, dass Du genügend Semola darüber gibst, dass nichts klebt und Du sie luftig zum Trocknen legt, damit nichts schimmelt. (Falls Du auf der Suche nach einem Trockenbrett bist, schau mal über diesen Amazonlink (Affiliate-Link): https://amzn.to/3WK27dG oder https://amzn.to/3X4vPvt. Ich selbst habe dieses Produkt: https://amzn.to/4fDlCxn

Boa, das wird mit dem Sugo ein Teller voller Geschmack. Eine Granate.

Eine Pasta aus den grünen Abruzzen

Die Chittara ist übrigens ein altes handwerkliches Werkzeug aus den Abruzzen. Einer satten, grünen Region Italiens mit vielen Nationalparks, urigen Bergdörfern und langer Adriaküste. Die Region befindet sich auf Höhe von Rom.

Wenn Du lieber erst mal ruhig mit Pasta in Deiner Küche für Dich selbst starten willst, die Spaghetti alla Chitarra und alle Grundlagen der handgemachten Pasta mit Anleitungen, Infos und Rezepten findest Du in meinem Buch „Pasta con passione“.

Du hast noch keine Chittara, möchtest das aber jetzt ganz schnell vom Sofa aus ändern? Auch wenn die es immmer noch am schönsten ist, die Tools vor Ort zu kaufen, kann ich die folgenden Werkzeuge bei Amazon auch empfehlen: (Affiliate-Link, mit dem Du mich unterstützt: https://amzn.to/48RTDpL oder diese Version https://amzn.to/42udk4o

Jetzt machen wir mal die Musik an – in meinem Fall ein schöner Sommerhit mit “Karma” von “The Kolors”, legen die Schürze um und schnappen uns das Mehl. Andiamo.

Rezept: Fettuccine alla Chitarra mit Aubergine und Garnelen

Portionen

1

Portionen
Zubereitungszeit

45

Minuten
Kochzeit

15

Minuten

Mit diesem Pasta-Rezept holst Du Dir den italienischen Sommer und die Lässigkeit am Meer auf den Teller. Mit saisonalen Zutaten und viel Geschmack verzauberst Du Dich selbst, Dein Date oder Deine Familie.

Zutaten

  • Für den Pastateig:
  • 40 g Weichweizenmehl (Farina Typ 00), 60 g Semola Rimacinata, ein Ei Größe M, eine Prise Salz und eine ganz kleinen Schuss Olivenöl

  • Für den Sugo:
  • 1/3 Aubergine (ca. 100 g)

  • 4 Kirsch-Rispen-Tomaten

  • 80 – 100 g Black Tiger Garnelen (frisch oder TK)

  • 1 Schalotte (süsslich), 1 kleine rote Peperoncini

  • 1 Knoblauchzehe, Olivenöl, Meersalz, zwei Zweige frisches Basilikum

  • 150 g Tomatenpassata

  • Einen Teelöffel Honig und Aceto Balsamico

  • 100 ml Weißwein (oder Rosè – wenn der offen ist)

Und so geht es

  • Aus den Zutaten zunächst den Pastateig machen: Mehle mischen, auf die Arbeitsfläche mit einer Mulde in der Mitte geben, Salz hinzufügen, Ei und einen Spritzer Olivenöl. Das Ei schaumig quirlen, ins Mehl einarbeiten und in rund 10 Minuten einen glatten Teig kneten. In Frischhaltefolie rund 30 Minuten ruhen lassen. Die Mischung der beiden verschiedene Mehle sorgen für eine griffigere Teigstruktur.
  • Den Teig ausrollen. Da ich eine raue Struktur haben möchte, verwende ich mein Mattarello dafür. Wenn Du lieber mit der Maschine den Teig ausrollen möchtest, ist das natürlich auch möglich. Die Walzen geben Deinem Teig jedoch eine glatte Struktur. (Tipps für das Teig ausrollen von Hand findest Du hier) Den Teig mindestens 0,2 – 0,3 mm dick ausrollen, auf die Chitarra legen und mit dem Mattarello die Pasta durch die Saiten pressen. Für Fettuccine benutze die Seite mit den breiten Saiten. Die Teigstränge mit Semola bemehlt luftig auf ein Trockenbrett oder andere Unterlage legen und über den Tag trocknen lassen. Wende gegebenenfalls beziehungsweise gehe vorsichtig mit den Händen einmal durch die Pasta, um die Luft von allen sicherzustellen. Achte darauf, die Pasta dabei nicht zu brechen.
  • Die Garnelen vorbereiten. Bei frischen Garnelen den Kopf entfernen, in der Mitte der Länge nach das Garnelenfleisch einschneiden und entdarmen. Unter klaren Wasser abspülen und mit etwas Salz würzen. (ich verwende dafür immer gern Zitronensalz) TK-Garnelen ohne Kopf unter kaltem Wasser abspülen und im Kühlschrank auftauen lassen. Salzen. Auberginen würfeln und abgedeckt mit Salz bestreut rund 15 -30 Minuten ruhen lassen. Das Salz entzieht etwaige Bitterstoffe und Wasser und sorgt für mehr Aroma und Knusprigkeit bei der Aubergine.
  • Tomaten würfeln, Knoblauchzehe schälen und andrücken, Schalotte in feine Ringe schneiden, Peperoncini klein schneiden. Die Zwiebeln in einer heißen Pfanne mit Olivenöl anbraten, unter Zufügen eines Teelöffels Honig und anschließendem Ablöschen mit Aceto Balsamico karamellisieren. Herausnehmen und kurz zur Seite stellen. Auberginen in reichlich Olivenöl von allen Seiten anbraten und leicht anfrittieren, Tomaten zum Ende hinzufügen und nach kurzer Garzeit herausnehmen und zur Seite stellen.
  • Während dessen einen großen Topf Wasser mit Meersalz für die Pasta zum Kochen bringen. Peperoncini in der heißen Pfanne kurz anrösten. Garnelen mit Schale von beiden Seiten kurz braten, sie sollen schön saftig-zart bleiben, zum Ende mit etwas Weißwein ablöschen. Herausnehmen. Auberginen, Tomaten und Zwiebeln in die Pfanne geben, mit Tomatenpassata aufgießen. Basilikum klein zupfen und hinzufügen. Die Schale der Garnelen entfernen.
  • Pasta in drei Minuten al dente kochen. Die Garnelen in die Pfanne geben, eine Kelle aus dem Pastakochwasser in den Sugo rühren und die Pasta per Pastazange direkt in die Pfanne geben. Alles miteinander vermischen zu einem cremigen Sugo. Auf Tellern anrichten und genießen.

Rezept-Video

Notizen

  • Der Sugo mag nach vielen Arbeitsschritten klingen. Ich habe mir einfach einen großen Teller neben den Herd gestellt, auf den ich die Zutaten jeweils abgelegt und verarbeitet habe. Das ging super flüssig. Der Vorteil vom nacheinander in der Pfanne garen liegt darin, dass dann unterschiedliche Gar- bzw. Röstgrade erreicht werden, ohne eine Zutaten zu verkochen oder auszutrocknen. Das Aroma bleibt dabei in der Pfanne erhalten.
  • Falls Dir als Italiennewbie der Parmesan oder Käse insgesamt fehlt: Italiener verwenden niemals Fisch oder Meeresfrüchte mit Parmesan, da der Parmesan den Geschmack des Fisches überlagert. Solltest Du auf ein Topping nicht verzichten wollen, so verwende beispielsweise gehackte Pistazie oder Nüsse.
  • Du magst die Fettucchine einfrieren? Blanchiere sie kurz vor dem Einfrieren. So kleben sie nicht zusammen und gleiten im Kochwasser auseinander.

Die Abruzzen erleben

In den Abruzzen vergeht die Zeit ein klein wenig langsamer. Es ist eine wunderschöne, grüne und unentdeckte Region mit malerischen Dörfern, einer atemberaubenden Berglandschaft mit Naturparks und oben drauf als Sahnestück auch Küste und Meer. Das alleine ist schon ein Grund zur Vorfreude. Warum Du die Genussreise in die Abruzzen ebenfalls nicht verpassen solltest?

Auch in Sachen Küche sind die Abruzzen eine Entdeckung wert. Die Spaghetti alla Chitarra (und Fettuccine alla Chitarra) haben in den Abruzzen ihr zu Hause. Gibt es einen magischeren Ort als in einer 450 Jahre alten Küche in einem abruzzischen Bergdorf den handgekneteten Pastateig auf die Chittara zu legen und den Geräuschen der durch den Teig schneidenden Saiten zu hören?

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