Buon Natale – Frohe Weihnachten mit diesen Mafalde in Tomaten-Polpo-Sugo. Wünschst Du Dir ein ganz besonderes, royales Pastarezept für Weihnachten mir ganz viel Italien auf dem Gaumen? Dann schnappe Dir mein absolut unglaubliches Weihnachtsrezept mit den Aromen des Meeres und reise mit mir kulinarisch in die Toskana. Dieses Rezept lässt mich so richtig schwärmen. Ich höre das leichte Blubbern der Pomodoro auf dem Herd, habe diese leicht angerauten, gewellten, handgeschnittenen Marfalde vor mir und schmecke förmlich diesen cremig-fruchtigen Sugo aus Tomaten, zartem Pulpo und feinster Schärfe von Peperoncino.
Buon Natale mit einem toskanischen Pastagericht vom Meer? Das hatte ich ehrlicher-weise bei meinem Besuch im Oktober gar nicht im Plan. Und doch entdeckte ich an der Küste der Versilia das perfekte royale Pastaessen, welches nicht nur im Sommer an feinste Italienurlaube erinnert, sondern sich auch königlich auf einer edlen, seidig schimmernden Weihnachtstischdecke zelebrieren lässt.
Die Mafalde in Tomaten-Polpo-Sugo (Mafalde con le polpo e pomodoro) winden sich wie Prinzessin Mafalda von Savoyen elegant auf dem Teller und verzaubern jeden Gast. Der Kniff dabei, die ursprünglich aus Semola-Wasser-Pastateig angedachten süditalienischen Mafalde werden in der wohlhabenden Toskana mit einem gelben Eierpastateig und einer fast schon unverschämten Breite vergoldet.
Entdecke den Charme der Bagni mit einem Hauch Nostalgie
Das Rezept bringe ich direkt aus Marina di Pietrasanta mit. Der Badeort liegt an der Küste der Versilia am Tirrenischen Meer zwischen Viareggio und dem sehr mondänen Luxus-Seebad Forte dei Marmi. Schon morgens im Bett blicke ich auf das Meer, welches irgendwo ganz weit hinten mit dem Horizont verschmilzt.
Die 15 km lange Küstenlinie zwischen Viareggio, Lido di Camaiore, Marina di Pietrasanta und Forte dei Marmi ist ein einziges nostalgisches Seebad. Hier kannst Du die gesamte Strecke entlang gemütlich mit dem Fahrrad radeln oder direkt am Wasser spazieren. Die Orte verschmelzen ineinander, die Strände sind unfassbar breit. Aber: die gesamte Strecke von 15 km reihen sich Bagni an Bagni. In den Sommermonaten ist es bunt und voll. Wechselnde Musik und fröhliches Stimmengewirr ist alle paar Meter zu hören.
Auf der Strandseite reihen sich Liegen und Sonnenschirme aneinander und die braungebrannten Salvataggio in ihren roten Shorts und Badeanzügen sorgen für Ordnung und für den ein oder anderen Herzschmerz. Direkt am Meer stehen vor allem in den Monaten Juli und August die Menschen nebeneinander in der Brandung. Es ist eine typische, italienische Baderegion mit dem Zauber und Flair einer anderen Zeit.
Jetzt im Herbst sind die Bagni verrammelt, der Strand gehört den Spaziergängern, Hunden und Surfern und an den Panoramastegen wie etwa am Pier Tofano Marina di Pietrasanta den Anglern.
Sapore di Mare
Passend zur Fischerei und den Anglern schlemmte ich mich durch die Meeresküche. Das wunderbare an der regionalen Küche hier in der Versilia ist die Verbindung einer langen Tradition mit den Aromen und Geschmack des Meeres. Wer Fischliebhaber ist, der wird zwischen Viareggio und Forte dei Marmi sehr glücklich.
Nicht weit vom Pier Tofano Marina di Pietrasanta befindet sich das Ristorante la Conchiglia. Dieses kleine, familiengeführte Fischristorante mit nur acht oder vielleicht zehn Tischen habe ich mir ausgesucht.
Und tatsächlich sitzen an diesem Mittag gegen 13:30 Uhr wirklich nur Einheimische an den eng stehenden Tischen. An zwei Nebentischen sitzt jeweils eine Frau und ein Mann allein, eine Karaffe Vino della casa neben sich. Die Besitzerin bleibt immer mal kurz stehen für ein paar Worte. An der Wand sind zwei Tische zusammengeschoben, um die sich eine Gruppe zum Business-Pranzo mit leckerem Fritto Misto treffen. Ich schiebe mich an einen kleinen Fenstertisch daneben und freue mich schon auf meine Wahl: frische Mafalde con le seppie di tirreno e polpo.
Eine breite, raffienierte Pasta!
Eine breite, lange Pasta mit Tintenfisch in einem fruchtig-samtig-leicht feurigen Tomatensugo. Ein absolutes Gedicht!
Das Gericht erinnert mich an die Moscardini alla diavola – junger Tintenfisch mit Tomaten und Peperoncini, die ich auf Sardinien immer esse und liebe. Es wird mit geröstetem Brot serviert. Es ist für mich ein Genussfeuerwerk mit dem zarten Tintenfisch, richtig fruchtigen, cremigen Tomaten und der leichten Schärfe der Peperoncini, bei dem ich wirklich mehr als glücklich die Augen verdrehe.
Mit der Variante der sich edel auf dem Teller em-por windenden breiten Mafalde ist es der toskanische Gourmethimmel. Auch wenn es in diesem Moment für mich ein Gericht für den Sommer in Italien ist, ist es das perfekte, ja königliche Weihnachtsessen.
Ein Gericht zu Ehren Prinzessin Mafalda von Savoyen
Die Geschichte der Mafaldine nämlich reicht auf Prinzessin Mafalda von Savoyen zurück. Die Tochter von König Viktor Emanuell III kam 1902 zur Welt. Ihr zu Ehren wurden die Fettuccine weiterentwickelt. Aus den Bandnudeln rund um Neapel und Kampanien im Süden Italiens wurde die Pasta durch die gewellten Seiten veredelt. Sie erinnern an die gelockte Haarpracht.
Die Breite der Pasta und deren gewellten Ränder sehen dabei nicht nur edel aus. Sie sind geschmacklich richtig ausgefeilt, denn sie nehmen natürlich die Sauce perfekt auf. Hier schmiegt sich die sanfte Pomodoro mit den kleinen Pulpostücken direkt in die Rillen und werden von den gewellten Rändern liebevoll umarmt und festgehalten. So entfaltet sich das Geschmacksfeuerwerk wirklich erst im Mund. Incredibile.
Hangemacht ein Unikat und voller Geschmack
Wenn Du dieses Pasta per Hand machst, den Teig knetest, ihn mit einem Mattarello aus Holz ausrollst und schneidest, gewinnst Du eine unglaublich gute Teigstuktur. Ja, mit Maschinen geht es schneller, aber die Qualität ist um so viel besser. Jeder Streifen ist dabei ein Unikat. Man sieht, diese Pasta ist handgemacht und ein Gedicht.
Auch wenn meine frischen Mafalde an diesem Tag in diesem kleinen Ristorante aus einer Matrize stammen und nicht handgeschnitten wurden, sind sie perfekt für den Sugo und ich schwärme und schwärme und schwärme.
Wie eingangs erwähnt wird im wohlhabenden Teil der Toskana diese üblicherweise aus Semola und Wasser hergestellte Pasta mit einem intensiven Eierteig vergoldet. Perfekt. Und für alle Marcato-Pastamaschinen-Besitzer: Es gibt tatsächlich einen Aufsatz für Mafalde.
Jetzt vergolden wir mit den Mafalde unser Weihnachtsfest, wenn wir diesen samtig-cremig-fruchtig-feurigen Teller mit einer goldenen Safran-Pasta servieren, auf einer edel schimmernden Tischdecke, die goldenen Weihnachtskugeln glitzern feierlich im Kerzenschein und bringen die Augen der Gäste rund um den Tisch zum festlichen Funkeln.
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