Spizzulus Rosso

Eine Pasta zum Altwerden: Rotwein-Spizzulus Cacio e Pepe

Diese Spizzulus habe ich frisch aus meinem Ferienapartment auf Sardinien für Dich. Denn hier hieß es kürzlich Cucina aperto. Der farbenfröhliche Herbst ist perfekt für intensive Pasta mit einem Teig aus rubinroten Rotwein in einem kräftige Cacio e Pepe-Sugo. Dies ist ein Teller zum Umarmen und Altwerden! Perche? (Warum?)

Zum Umarmen, weil dieser Pastateig der reinste Traum ist. Schau ihn Dir an. Er hat eine einmalige Konsistenz, eine schöne Farbe und: er duftet herrlich nach Rotwein! Auch der Geschmack kommt etwas durch. Grund dafür ist der Cannonau di Sardegna voller Aromen mit fruchtiger Note und seiner wundervollen tiefroten Farbe.

Die zauberhaften, knubbelig-geriffelten Spizzulus bringen Dir dabei ganz viel knackigen Pastageschmack und verschmelzen geradezu mit dem kräftigen Sugo aus sardischem Pecorino. Ins Original der Cacio e Pepe gehört Pecorino Romano und der stammt aus Sardinien. Sardinien ist das Hauptherstellungsgebiet für diesen berühmtem Schafskäse. Dieser Teller vereint einfach wieder das Beste aus Sardinien.

Stefanie Fritzsche
Spizzulus Rosso
Spizzulus Rosso

Und warum ein Rezept zum Altwerden?

Die Region Barbagia auf Sardinien zählt zu den Blauen Zonen, also einer Region, in der die meisten 100-Jährigen leben. Das wird der hohen Lebensqualität und unter anderem einem Glas Cannonau, dem sardischen Rotwein, zugeschrieben. Und der wird traditionell im Dorf Orroli für die Spizzulus in den Pastateig gepackt.

Orroli liegt zwar südlicher als die Barbagia, nämlich in der Provinz Cagliari. Aber das ursprüngliche Teigrezept für die Spizzlus besteht tatsächlich dort aus Semola und Cannonau . Der Name Spizzulus ist abgeleitet vom sardischen Wort für „Prise“. Es symbolisiert das sanfte Verbinden des Kreises am Ende.

Orroli ist ein Dorf in einem grünen Tal am Flumendosa-See. Ich war zwar noch nicht dort, aber weiß, dass der Ort nicht nur in feinster Natur eingebettet ist, sondern hier auch eine Vielfalt an historischen Nuraghen-Dörfern entstanden sind.

Spizzulus Rosso
Siniscola

Einfach mal einen Gang zurückschalten – Fühle das Pastaglück

Also, die Uhr einmal aus dem Blick nehmen, einen Gang zurückschalten, sich ein Glas Cannonau einschenken und entspannen wie die Superalten auf Sardinien.

Genau das habe ich auf der Terrasse meines Ferienapartments gemacht. Links von mir erstreckt sich das imposante Kalksteinmassiv rund um den Monte Albo bei Siniscola, welches sich bis Lula zieht. Ich erwähnen das noch fix, weil ich den Pecorino  aus einer urigen Käserei im kleinen Lula habe. In meinem Rücken liegt ein 5 km langer, traumhafter Strand mit kristallklarem, türkisfarbenen Meer.

In dieser wunderschönen Umgebung also packe ich das Semola aus, öffne mir die Flasche Cannonau und reibe mir den Pecorino schon mal ganz fein – allora, ab und an verschwindet dabei das ein oder andere Käsestück in meinem Mund, fühlt sich mit dem Rotwein sehr wohl. Der Cannonau ist einer meiner liebsten Rotweine und schlummert auch in Deutschland in meinem kleinen Vorratsraum.

Wußtest Du, dass es in meinen Pasta-Grundbuch “Pasta con Passione” auch ein Kapital zu Sardinien gibt (und ich Pastaworkshops zu Sardinien anbiete? Da lernst Du auch, wie Du einen richtig guten, perfekten Pastateig machst.

Verliebe Dich in diesen traumhaften Pastateig mit Rotwein

Hach, der Duft der geöffneten Weinflasche, das Aroma, welches beim Teig kneten aufsteigt und später der Geschmack – die Sarden wissen einfach, was gut ist. Für mich ein absolutes kulinarisches Highlight und mein neuer Liebling am sardischen Pastahimmel.

Dieser Rotweinteig ist ein Teig zum Verlieben. Ich hoffe, Dich dafür begeistern zu können. Probiere es mal aus, fühle diesen Teig, erlebe dieses Glück so wie ich es auch erlebt habe. Wenn mir so ein Teig so richtig, richtig, richtig gut gelingt, platze ich vor Glück. Ich wünsche Dir, dass es Dir auch so geht.

Spizzulus Rosso

Fürs Auge habe ich noch einen „normalen“ Teig aus Semola und Wasser gemacht. Ob Du das auch machst, bleibt Dir überlassen. Den Grundteig dafür findest Du hier in diesem Rezept. Nach dem Ruhen kannst Du den Teig wie den Rotweinteig zu Spizzulus weiterverarbeiten. Du kannst aber auch einfach nur Spizzulus rosso mit der Cacio e Pepe machen.

Aber vielleicht sollten wir jetzt mal anfangen, oder? Andiamo!

Eine Pasta zum Altwerden: Rotwein-Spizzulus Cacio e Pepe

Schwierigkeit: Mittel
Portionen

1

Portionen
Zubereitungszeit

1

Stunde 

20

Minuten
Kochzeit

10

Minuten

Ein Pastarezept zum hineinkuscheln und alt werden.

Zutaten

  • Für den Pastateig:
  • 100 g Semola Rimacinata, ca. 50 ml Rotwein (Cannonau di Sardegna), Prise Salz

  • Für den Sugo:
  • 50 g Pecorino Romano

  • 1 Teelöffel schwarzen Pfeffer

Und so geht es

  • Gib in das Semola eine Prise Salz, mache eine Mulde in die Mitte und gieße den Rotwein hinein. Mische alles und fange langsam an zu kneten. Knete einen seidigen Teig, faltenfrei und so wunderschön wie in meinen Bildern. Das dauert rund sieben oder acht Minuten. Halte Dich nicht eng an die Mengenangaben. Je nach Semola saugt es etwas mehr oder weniger an Flüssigkeit. Du weißt, „quando basta“, fühle Deinen Teig und nimm so viel wie nötig. Forme den Teig zu einer Kugel und lasse ihn abgedeckt oder in Folie gewickelt 30 Minuten ruhen.Spizzulus RossoSpizzulus RossoSpizzulus Rosso
  • Rolle aus dem Teig Teigstränge (ca. 2 cm dick), schneide ca. 7 cm länge Stücke daraus. Mit einer Teigkarte ziehst Du jetzt die Teigstücke nacheinander über das Gnocchibrett. Nun schließt Du die Spizzulus zu einem süßen Ring. Presse dabei die Enden gut zu. Spizzulus RossoSpizzulus RossoSpizzulus RossoSpizzulus Rosso
  • Das Wasser für die Pasta mit Salz zum Kochen bringen. Pecorino sehr fein reiben. Gib den Käse in eine Schüssel. Erhitze eine Pfanne ohne Öl und röste die Pfefferkörner kurz an. Das legt das Aroma frei.
    Wenn das Wasser kocht, die Pasta hineingeben. Je nach Größe und Dicke Deiner Spizzulus beträgt die Kochzeit vier bis fünf Minuten. Rühre in den Pecorino einen Löffel vom Pastakochwasser ein und schmelze den Käse dadurch. Gib so lange Pastakochwasser dazu, bis es schön cremig ist. Damit der Pecorino nicht klumpt oder gerinnt, darf er nicht zu heiß werden. Aus diesem Grund rührst Du die Pecorinocreme in einer Extraschale Löffelweise mit dem Pastakochwasser.
  • Mische die fertige Pasta und den Pfeffer in die Pecorinocreme und serviere alles auf dem Teller. Lass es Dir schmecken.Spizzulus Rosso

Rezept-Video

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