Mit dieser Lasagne con melanzane e Scamorza (mit Aubergine und Scamorza) sage ich „Kommt an den Tisch. Die Pasta ist fertig!“. Mit der reichhaltigen Eierpasta, natürlich handgemacht und den August-Lieblingen Aubergine und Tomaten hole ich die schönsten Erinnerungen an den piemontesischen Teil des Lago Maggiore zurück und fange gleichzeitig alle um den Esstisch ein. Genauso wie ich super gern einzelne Teller schick anrichte, mag ich es eine Auflaufform mit liebevoller, handgemachter Pasta heiß und mit noch blubberndem, zerlaufenem Käse auf den Tisch zu stellen.
Ebenso wie die Melanzane alla parmigiana kommt dieses Gericht so ganz ohne Fleisch aus. Optional kannst Du saftigen Thunfisch dazu gegeben. Ich habe es in dieser Variante gemacht, aber auch schon ohne gegessen. Ein Auflauf voller Seele des Piemont. Mit dem Scamorza wiederum holen wir uns Italiens sonnigen Süden mit den Inseln auf den Gaumen. Scamorza -Käse kennst Du nicht? Das ändern wir gleich noch, keine Sorge.
Dieses Rezept ist super vorzubereiten und Seelenfutter zu gleich. Die leckerste, handgemachte Lasagne Pasta, dunkelviolette Aubergine mit strahlenden Tomaten, das Grün von frischem Basilikum und der golden an die Sonne erinnernde zerlaufene Käse. Klingt das gut? Es wird noch besser.
Dieses Rezept trägt die Pasta-Seele des Piemont in sich
Denn es ist für mich eine Urlaubsreise. Allora, eine Schlemmerreise. Und zwar an den Lago Maggiore. Konkret das Westufer, welches zu Piemont gehört. In Sachen Pasta hält dieser Teil so einige Überraschungen bereit. Denn beispielswiese Agnolotti, die gefüllten Teigtaschen, heißen hier am Lago Maggiore Raviolini. Die fleischlastige Küche besteht daneben vor allem aus reichhaltigen Pappardelle und Lasagne.
Dieses Rezept ist ein sinnliches Erlebnis, welches mich geradezu in die Via di Mulino in Intra katapultiert. Ich sitze förmlich auf der Terrasse des La Rungia und stelle mir vor, wie früher diese Auflaufform in der Familie der Gerber entlang des an dieser Stelle schlängelnden Flusses auf den Tisch kam und sich alle darum herum versammelten. Im Hintergrund höre ich das Plätschern der Mühlen. Genauso empfand ich es auch bei meinem Kurzbesuch im letzten August. Während ich gerade im Internet nach freien Zeiten im dortigen Hotel schaue, reift im Kopf dieses Gericht mit den vollen Aromen und Geschmack dieser Reise.
Mehr über Intra, meine Reise und auch die prachtvollen Gärten und eleganten Villen kannst Du in diesem Beitrag erfahren. Begleite mich auf meiner 24 Stunden Stippvisite.
Aber vorher müssen wir noch eine Frage klären:
Wie facettenreich kann Käse eigentlich sein?
Der Scamorza ist ein birnenförmiger Kuhmilch-Käse aus Süditalien und Sardinien. Vielleicht kennst Du Provolone. In Apulien und den Stiefelregionen, aber auch auf Sardinien hängen nicht nur Schinken und Wurst von der Decke, sondern auch dieser birnenförmige, sehr milde Käse.
Er entsteht ähnlich dem Mozzarella. Er hat er auch eine ähnlich milchige Farbe. Allerdings wird Provolone nicht in Lake verpackt, sondern zum Reifen eben kopfüber an der Decke aufgehängt. So entstehen eine sanfte, strohgelbe Rinde und ein etwas aromatischerer Geschmack. Der Scamorza ist die geräucherte Variante. Also im Grund ein Provolone affumicata. Durch das Kaltrauchverfahren erhält dieser von Natur aus milde Käse seine leicht pikante, rauchige Note.
Wie kannst Du Scarmorza essen?
Scarmorza hat neben dem Raucharoma auch eine bessere Schmelzeigenschaft als Mozzarella und ist daher einfach nur perfekt zum Überbacken. Vor allem, wenn Du neben einem cremigen, leicht knusprigen Käse, der so herrlich Fäden zieht frisch aus dem Ofen etwas kräftigerem Pfiff in den Geschmack bringen magst.
Du kannst ihn aber genauso auch einfach würfeln und statt Parmesan unter Dein Pastagericht mischen. Ahnst Du das rauchige Aroma und stellst Du Dir auch gerade vor, wie Du beispielsweise Deine selbstgemachten Gargagnelli in einer fruchtigen Pomodoro mit Scarmorza-Würfeln mischst, die langsam schmelzen und beim auf die Gabel nehmen Fäden zieht? Ahhh, Foodheaven.
Ich esse Scarmorza gerade in den warmen Sommertagen auch total gern nur aufs Brot oder auf Sardinien als Begleitung zum Apero und Pane Carasau. Die Rinde kannst Du übrigens essen.
Du bekommst den Käse inzwischen auch häufiger in Deutschland, meist so wie in meinen Bildern kleinen Portionen, meist abgepackt. In Bella Italia jedoch findest Du die Käse auf den Wochenmärkten und in den Supermärkten in den großen Tropfen.
Zu guter Letzt: Lasagne – selbstgemacht. Es einfach königlich, wenn Du das Ei in das weiße, feine Mehl schlägst, mit Deinen Händen zu einem seidigen Teig knetest, es mit mit dem Mattarello ausrollst für eine atemberaubende Struktur und dann mit Liebe per Hand schneidest (Tipps zum Ausrollen per Hand und zur Wahl des Mattarellos habe ich übrigens hier für Dich. Pastaworkshops zum Lernen eines richtig guten Teiges wie in den Italienischen Küchen findest Du bei mir hier. Vielleicht magst Du auch erst mit meinem Buch “Pasta con passione” in Deiner Küche starten?).
Spätestens jetzt hast Du vermutlich Hunger. So geht es mir zumindest. Also lass uns mal ans Rezept geben. Schürze umbinden, Mehl abwiegen und andiamo.
Rezept: Lasagne mit Aubergine und Scamorza
Schwierigkeit: Einfach2
Portionen1
Stunde30
MinutenDieses Rezept ist super vorzubereiten und Seelenfutter zu gleich. Dunkelviolette Aubergine mit strahlenden Tomaten, das Grün von frischem Basilikum und der golden an die Sonne erinnernden zerlaufenen Käse. Klingt das gut?
Zutaten
- Für die Lasagneplatten:
110 g Mehl (Farina Typ 00), ein Ei XL, etwas Olivenöl, Prise Salz.
- Für den Auflauf
Eine große Aubergine
1 Dose/ ein Glas passierte Tomaten und dazu 1/2 Flascheninhalt Wasser
4 große Rispentomaten
frisches Basilikum, glatte Petersilie
1 kleinen Scamorza (150 – 200 g)
Olivenöl, Salz, eine Knoblauchzehe
(optional 1 Dose saftigen Thunfisch)
Und so geht es
- Für den Pastateig, das Mehl auf die Arbeitsfläche mit einer Mulde in der Mitte geben, in die das Ei, ein Schuss Öl und eine Prise Salz kommen. Die Flüssigkeiten leicht schaumig schlagen und nach und nach das Mehl einarbeiten. Knete einen glatten Teig und lasse ihn rund 30 Minuten ruhen. (Das Teigrezept ausführlich? Hier entlang bitte). Mit der etwas größeren Mehl- und Eieingabe erhältst Du genug Teigplatten, wenn sie nicht hauchdünn ausgerollt sind.
- Den Teig dünn ausrollen (nicht so hauchdünn wie für Tortellini) und mit einem Cutter die Platten für die Lasagne entsprechend Deiner Auflaufform schneiden.
- Die Aubergine waschen und in Würfel schneiden. Salzen. Ebenso die Tomaten würfeln. Petersilie klein schneiden, einige Zweige des Basilikums ebenso. Restliches Basilikum zum Servieren zurückbehalten. Reichlich Olivenöl in einer Pfanne erhitzen, die Knoblauchzehe darin anrösten bis sie den Geschmack abgegeben hat und die Aubergine und Tomaten braten. Knoblauchzehe entfernen. Passierte Tomaten hinzufügen, mit zur Hälfte aufgefüllten Wasser ergänzen, Kräuter, etwas Salz und etwas köcheln. Solltest Du Thunfisch verwenden, dann füge diesen nun hinzu. Den Backofen auf 190 Grad vorheizen.
- Pastawasser mit Salz in einem großen Topf zum Kochen bringen. Die Lasagneplatten nacheinander stark al dente kochen. Herausnehmen und nebeneinander auf einer Platte anordnen. Jetzt abwechselnd Lasagneplatten und Auberginen-Sugo schichten und mit in Scheiben geschnittenen Scamorza belegen. Für zirka 30 Minuten die Auflaufform im Backofen backen. Der Käse sollte goldbraun und zerlaufen sein.
Vor dem Servieren etwas Olivenöl und frisches Basilikum darüber geben. Buon Appetito.
Notizen
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