Tajarin (Tagliolini) ai fichi e noci bringen Dir den Himmel

Es gibt ja diese Rezepte, die brauchen schlicht einen Waffenschein. Rezepte, die einfach zum Niederknien sind. Oh mio Dio, die handgeschnittenen Tajarin mit marinierten Feigen und karamellisierten Nüssen sind molto, molto, molto buonissimo. Ich liebe Pasta von Hand mit einem reichen Eier-Teig, ich liebe frische Feigen und ich liebe Nüsse. Zusammen ist es der Himmel auf Erden, den ich Dir jetzt hier auch zu Deinen Füßen lege.

Kannst Du Dich noch erinnern, wie ich im Sommer in diesem traumhaften Garten auf Sardinien gewohnt habe aus knorrigen Oliven und Feigenbäumen? Ich habe die Ernte leider dort nicht mehr erlebt. Um so glücklicher war ich kürzlich am Lago Maggiore. Ich habe diese unglaublich saftigen, reifen Feigen aus tiefstem Herzen genossen. Ich meine damit nicht die dunkel lilafarbenen Feigen mit fester Schale, sondern diese richtig frisch gepflückten, weichen, unfassbar saftigen Feigen mit einem hell-rosafarbene Fleisch.

Oh, allein während ich es schreibe, durchlebe ich den puren Genuss. Ich habe mir natürlich einen Korb mit nach Hause genommen. Das ist einfach noch mal eine ganz eigene Genussbombe. So süss, so saftig, so einfach perfekt reif. Da ist es mir ein Fest die aromatische Schale mit zu verputzen. Einfach direkt von der Hand in den Mund, am Besten direkt vom Baum und mitten in Bella Italia.

Ebenfalls von dort mitgenommen habe ich mir die aktuelle Ausgabe von Sale & Pepe. Darin war diesmal auch ein Pastarezept mit Feigen. Daran orientiert habe ich meine himmlische Version entwickelt, nachdem inzwischen auch in Deutschland die Feige, Einzug halten. Es ist leider die festen, dunklen und weder wirklich saftig noch richtig aromatisch. Oft stammen sie aus der Türkei, aber achtet mal beim Einkauf, es gibt sie auch in Deutschland immer mal aus Italien. Das Bestechende an diesem Rezept ist, dass ich die Feigen mariniere und sie so saftig und aromatisch werden.

Wenige, gute Zutaten raffiniert kombinert

Es ist ein Rezept, wie ich es liebe. Da stehe ich in der Küche, nutze nur wenige, gute Zutaten und kombiniere sie so, dass sie vor Geschmack explodieren. On Top: Es ist ein super schnelles Rezept.
Es ist ein Rezept mit leckeren Feigen und feinstem Olivenöl beispielsweise aus der Toskana, am Gardasee aber auch durchaus im feigenreichen Apulien im Süden.

Tajarin sind die Piemonteser Variante der Tagliolini

Passend zu meinem Lago Maggiore Trip und meinem Feigenparadies dort, habe ich mich für die Tajarin entschieden. Tajarin ist die Piemonteser Variante der Tagliolini. Aber natürlich funktionieren auch andere lange Nudeln. Es sollten nur eben lange sein, damit sich die süßen Feigen mit der Marinade und dem Nüssen an den Teig schmiegen kann.

Tajarin sind sehr schmale lange intensiv gelb-leuchtende Eier-Bandnudel. Das intensive Gelb wird durch die Zugabe nur von Eigelb im Teig und einem guten Mehl erreicht. Sie stammen aus Langhe, aber natürlich findest Du sie auch im nördlichen Piemont. Tajarin sind eigentlich etwas rundlicher. Das aber bekommst Du handgeschnitten nicht hin. Um geschmacklich ran zu kommen, rolle ich den Teig nicht ganz so dünn aus und schneide dann. Ihr seht im Bild, ich habe schnell und frei geschnitten und daher unregelmäßig, teilweise wurden es eher schon Fettuccine.

Dieses ist ein vegetarisches Rezept, solltest Du es aber gern mit Fleisch pimpen wollen, passt ein gewürfelter Prosciutto crudo oder ein schöner Speck. Einfach vor den Feigen in der Pfanne kross anbraten und dann die marinierten Feigen hinzugügen.

Wollen wir loslegen? Andiamo:

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