Färeh Genua

Service: Fähre in Italien und nach Sardinien

Gehörst Du auch zu den Menschen, die noch nicht mit dem Auto Fähre gefahren sind oder zumindest nicht allein. Oder suchst Du nach einem Erfahrungsbericht für die Fähre nach Sardinien, dann ist dieser Servicebeitrag genau richtig für Dich. Solltest Du zu den Alleinreisenden gehören, möchte ich Dich unbedingt ermutigen eine Fähre zu nehmen statt Umwege zu machen. In den folgenden Zeilen findest Du daher Erfahrungen, Infos und Tipps zur Sardinienfähre, aber auch z. B. kleinen Fähren am Gardasee, perfekt für Alleinreise, zum informieren über Fähren, Tickets, mit dem Auto einschiffen, die Frage nach Kabinen.

Wenn man mit dem Auto in Italien unterwegs ist an einem der zahlreichen Seen oder auf eine der wunderschönen Insel möchte, ist das Transportmittel meist die Fähre. Am Gardasee geht es zwar prinzipiell auch immer auf dem Landweg einmal um den See herum, aber mit der Fähre ist manchmal auch schneller und entspannter. Ich weiß nicht wie es Dir geht, aber ich liebe sowieso Boot fahren. Also nicht unbedingt so kleine Nussschalen auf einem wilden, offenen Meer. Denn mein Magen ist leider nicht so wellenfest und … ich schweife ab.

Im letzten Jahr war ich viele Wochen allein mit meinem Auto in Italien und auf Sardinien unterwegs und natürlich auch mit der Fähre. Während ich bei der Fähre auf dem Gardasee mir wenig Gedanken gemacht habe, habe ich mich bei der Sardinienfähre doch etwas intensiver informiert. Das war auch gut so. Bisher bin ich nämlich nach Sardinien geflogen. Ich bin zwar auch schon auf diversen Fähren unterwegs gewesen (Norwegen, Schottland, England aber auch dem Bodensee), aber ich war entweder nie mit meinem Auto oder nur mit einer kurzen Autofähre unterwegs.

Die Erfahrungen anderer in Sachen Sardinienenfähre haben mir das Leben schlicht etwas leichter gemacht. Immer wieder bekomme ich aber auch zu hören, dass mein Gegenüber sich nicht trauen würde. Zwei Gründe um meine Erfahrungen gern auch Dir weiter zu geben.

Fähre Gardasee
Mit der Fähre über den Gardasee.

Kleine Fähre/ Kurze Strecke: Gardasee

Über den Gardasee fahren in der Saison Fähren auf verschiedenen Strecken. Sie kann man zu Fuß oder dem Rad nutzen, aber auch mit dem Auto. Ich war von Maderno auf der Westseite nach Torri del Benaco auf der Ostseite. Mein Ziel war eine Wanderung auf dem Monte Baldo. Die Fahrzeit beträgt knapp 30 Minuten, die Fähren fahren mehrfach am Tag. Auch wenn Du vorher nicht buchen musst, lohnt es sich bezüglich der Abfahrtszeiten den Fahrplan anzuschauen. Durchschnittlich alle 1,5 Stunden fahren diese.

Fähre Gardasee
Premiumparkplatz – als erstes Auto vorne stehen bietet die beste Aussicht.
Fähre Gardasee
Eine kleine Minikreuzfahrt mit herrlichen Blick über den Gardasee

Der Fährhafen ist eigentlich immer sehr gut von der Hauptstraße aus ausgeschildert. Den Schildern folgen und mit dem Auto in die ausgewiesenen Spuren fahren. Das Ticket bekommst Du am Kassenhäusschen VOR der Fähre am Anleger. Je nachdem wieviel los ist und wann du kommst, kannst Du Dich erst mit deinem Auto in die Spur stellen und dann zur Kasse laufen. Können die Autos jedoch schon auf die Fähre fahren, musst du kurz an der Seite halten und fix aussteigen um das Ticket an der Kasse am Anleger zu kaufen.

Die Überfahrt jetzt einfach genießen

Du kannst ein einfaches Ticket oder auch ein Ticket mit Rückfahrt kaufen ohne Dich auf die Uhrzeit festzulegen. Der Preis geht nach Fahrzeug und Personenzahl. Einweiser winken Dich auf die Fähre, zeigen die Spur und die Deine Parkposition an. Das ist alles eindeutig, von daher mache Dir keine Sorgen. Motor aus, Handbremse an und die Überfahrt mit dem Wind im Haar auf dem Deck genießen. In den Hauptmonaten, kann es sicherlich auch bei sehr knapper Anreise einmal passieren, dass die Fähre bereits voll ist. Bei mir waren es im vergangenen Juni/ Juli tatsächlich aber immer nur wenig Autos.

Informationen zu den Fähren auf dem Gardasee findest du hier: https://www.navigazionelaghi.it/

Fähre Gardasee
Blick beim Ablegen auf Torri del Benaco
Fähre Gardasee
Die Fährüberfahrt ist ein kleiner Urlaub.

Kleine Fähre/ Kurze Strecke: Palau auf Sardinen nach La Maddalena

Sardinien ist ja für sich allein schon ein Paradies, La Maddalena toppt das Paradies aber tatsächlich noch mal. Das Archipel im Norden Sardinien besteht praktisch nur aus Traumstränden. Wer hier in der Nähe unterwegs ist, dem sei ein Ausflug nach La Maddalena ans Herz gelegt. Wenn Du nur etwas durch das Örtchen bummeln und an einen der nächst gelegenen Strände möchtest, kannst Du zu Fuß mit der Fähre fahren. Es lohnt aber auch das Auto mitzunehmen und einmal die Insel per Strandhopping zu umrunden. Der Fährhafen von Palau ist bestens ausgeschildert. Er liegt am Ende der Altstadt. Die Überfahrt dauert nur ca. 15 Minuten und die Fähren fahren ca. alle 30 Minuten.

Fähre La Maddalena
Los gehts aus Palau hinaus Richtung La Maddalena
Fähre La Maddalena
Vorne kann man mein Auto entdecken.
Fähre La Maddalena
Die Überfahrt ist kurz, aber wunderschön.

Es gibt zwei Anbieter: Delcomar und Maddalena Lines, die je 1 Mal pro Stunde fahren. Sie unterscheiden sich preislich. Wenn Du also das günstigere Ticket haben möchtest, schau auf die Abfahrtzeiten. Ansonsten lass Dich einfach auf die nächst abfahrende Fähre winken. Auch hier gibt es einen Kassenschalter vor dem Hafen. Das Ticket zeigst Du dem Einweiser bevor Du auf die Fähre fährst. Du kannst das Ticket aber auch auf dem Schiff lösen.

Als ich am Hafen ankam und eigentlich parken wollte um das Ticket zu kaufen wurde ich sofort auf die Fähre gewunken, da diese gleich ablegte. Was ich zunächst merkwürdig empfand war, dass der Einweiser meinen Personalausweis wollte. Den gebe ich ja eigentlich nicht einfach so her. Vor allem, wie bekomme ich den denn zurück, wenn ich ihm irgendeinem Menschen auf dem Festland vor dem Fähranleger gebe?

Ob ich meinen Ausweis wieder bekomme?

Aber in der Sekunde egal, Personalausweis in die Hand gedrückt und ab auf die Fähre. Auch hier keine Sorge, Du bekommst von den Einweisern Deine Spur und Deine Parkposition sehr klar angezeigt. Da kannst Du eigentlich nichts falsch machen. Handbremse anziehen, aussteigen, oben auf das Außendeck gehen und die Überfahrt entlang Palau und Punta Sardegna und den Leuchttürmen genießen.

In meinem Fall musste ich auf der Hinfahrt erst noch zahlen. Also die Treppe hoch und zur Kasse. Auch hier geht der Preis nach Fahrzeugtyp und Personenanzahl. Die Fähre war übrigens in beide Richtungen immer recht voll, aber vermutlich sind trotzdem alle mitgekommen. An der Kasse dann die Überraschung, denn der Kassierer rechnete nicht nur mein Auto und mich für die Hin- und Rückfahrt ab sondern drückte mir meinen Personalausweis in die Hand – ohne meinen Namen zu kennen oder großartig nach dem richtigen Ausweis zu suchen. Mir ist dieses Wunder bis heute nicht klar ?.

An Board der Fähren gibt es übrigens saubere Toiletten und auch einen kleinen Kiosk, falls Du dich mit einem Caffé, Wasser oder Gelato versorgen möchtest.

Die beiden Fährgesellschaften zum Vorabinformieren:

https://www.delcomar.it/en

https://www.maddalenalines.it/destination.asp

Fähre La Maddalena
Leinen los…
Fähre La Maddalena
… und die Fahrt genießen
Fähre La Maddalena
Ist das nicht mal eine coole Toilette auf der Fähre?

Autofähre nach Sardinien

Für mich startet der Sardinien-Urlaub bereits auf der Fähre. Umso mehr möchte ich die Schiffstour genießen. Los gehen kann es an verschiedenen Häfen wie etwa Genua oder Livorno. Auch auf Sardinien kommen die Fähren an unterschiedlichen Orten an, beispielsweise in Olbia und Porto Torres. Es gibt unterschiedliche Fähranbieter und auch je nach Anbieter und Hafen die Möglichkeit der Nachtfähre oder einer Tagestour.

Im Vorfeld empfehle ich sich über die verschiedenen Möglichkeiten und damit auch Preise je Fahrzeug zu informieren. Eine super Übersicht über alle Strecken und Anbieter und auch gleichzeitige Buchungsmöglichkeit bietet Dir https://www.directferries.de.

Ich habe hierüber auch bereits gebucht und das klappt prima. Allerdings bin ich im Coronajahr dazu übergangenen direkt bei Moby zu buchen. Diese haben derzeit noch eine kostenfreie Stornierung oder Umbuchung bis Ende des Jahres inbegriffen, die es bei directferries leider nicht gibt. Das musste ich im letzten Jahr etwas schmerzhaft erfahren.

Fähre Sardinien
Tagesfähre oder Nachfähre? 9 Stunden lesen, aufs Meer schauen, Träumen.

Fährgesellschaften

Für Sardinien hast Du die Auswahl zwischen Grimaldi Lines, Sardinia Ferries, Moby / Tirrenia. Moby und Tirrenia sind teurer – man kann es in etwas vergleichen mit der Lufthansa und Condor oder Germanwings. Ich bin mit Moby, Tirrenia und Grimaldi gefahren und kann alle empfehlen. Allerdings sind es ein paar Kleinigkeiten, die doch den Aufschlag und das Buchen mit Moby rechtfertigen.

Ein paar Beispiele: Das Boarding bei Moby ist etwas später und auf die ganz Zeit gestreckt. Man kann also meist sofort aufs Schiff, während Grimaldi alle in der prallen Sonne bruzzeln lässt und kurz vor Abfahrt gebündelt einschifft.  An Board war bei meinem Schiff der Grimaldi Line das Außendeck ganz klein und eigentlich auch nicht vorhanden. Es gab keine Sicht nach außen, die Wände rund um den gesperrten Pool waren hoch ohne Fenster während aus den Lautsprechern richtig laute Musik dröhnte. Der Platz für Hunde war auch eher winzig.

Bei Moby gibt es sehr große, richtige Außendeckens, dort kann man auch überall mit Hund sein und die Fährüberfahrt wirklich auf dem Meer genießen. Tirrenia ist etwas kleiner, hat aber auch Außendecks – auch für Hunde.

Buchungszeitpunkt

Wie früh Du buchen solltest, kann ich gar nicht sagen. Möchtest Du an einem Wochenende im Juli oder August mit einem Wohnmobil mit der Fähre fahren würde ich vermutlich eher mit etwas mehr Vorlauf buchen. Am Rande der Saison mit einem kleinen PKW kann das auch kurzfristiger sein.

Ich habe für Juni z. B. vier Wochen vorher gebucht und es gab noch alle Optionen. Im letzten Jahr auf der Rückreise hatte ich meine Rückfahrt im September eine Woche vor Fahrt umgebucht, da waren nicht mehr alle Kabinentypen für die Nacht buchbar, Autos waren aber kein Problem. Bei einem einfachen PKW dürfte es meist auch noch ein Plätzchen geben, wenn Du mit Wohnmobil oder Anhänger fährst kann das sicherlich auch anders aussehen.

Wie funktioniert die Buchung?

Hast Du Dich also für die Fährgesellschaft, die Strecke und den Termin entschieden geht’s ans Buchen. Bei der Buchung musst Du deine Fahrzeugdaten bereit halten, also den Fahrzeugtyp und das Baujahr bzw auch die Abmessungen des Autos und ob Du etwaige Aufbauten oder Anhänger oder ähnliches hast. Die belegen wirklich jeden Millimeter auf den Parkdecks.

Auch das Kennzeichen des Fahrzeugs wird bei der Buchung verlangt. Die Daten der Personen inklusive Personalausweis oder Reisepassnummer musst Du ebenfalls eingeben. Du kannst zusätzlich eine Kabine buchen und auch Mahlzeiten.

Fähre Sardinien
Wirklich jeder Milimeter wird auf der Fähre belegt. Mein Parkplatz auf der Grimaldifähre.

Prinzipiell gehört zu jedem Ticket ein Sitzplatz im Schlafsesselabteil. Ich persönlich finde es aber keine Option in einem Großraum quasi wie im Flieger in einem engen Stuhl in einer Reihe schlafen – und anders als im Flieger auch eher mit abgestandener Luft.

An Board

Bei der Verpflegung kannst Du Dir entweder alles mitbringen (gerade bei der Nachtfähre haben viele Menschen auf dem Außendeck mit ihren mitgebrachten Sektflaschen, Bier, Knabbereien und Paninis in den Sonnenuntergang hinein gepicknickt und ihren Urlaub völlig relaxed mit Blick aufs Meer ausklingen lassen) oder an Board im Restaurant oder der Bar essen. Es gibt eine Bar, ein Cafe/Kiosk mit z. B: Muffins oder kleinen Sandwiches sowie ein Restaurant. Die Restaurants sind etwas teurer, wenn man sich spontan an Board entscheidet. Im Buchungsprozess wirst Du gefragt, ob Du das Essen gleich mitbuchen möchtet.

Ich kann zur Qualität im Restaurant nichts sagen, da ich mir meist auch einfach etwas mitnehme und maximal ein Pannini oder morgens einen Capuccino mit Brioche gekauft habe. Mit der Buchungsbestätigung findest Du auch den Hinweis, ob das Ticket ausgedruckt vorliegen muss oder es reicht den aufgedruckten QR Code auf dem Handy zu zeigen. Letztes ist bei Moby möglich.

Und dann geht es los:

Von der Autobahn oder dem Ort folgst Du den Schildern „Imbarco“ (Einschiffung) und wirst im Grunde genommen wie bei jeder Fähre auch hier gut geleitet und per Einweiser in die Spuren eingewiesen. Plane nach Möglichkeit einen Zeitpuffer ein falls Du Dich doch mal verfährst oder es dir zu unübersichtlich ist.

Attenzione: Die Reedereien fahren an unterschiedlichen Terminals, teilweise sogar Ortsteilen ab. In Livorno beispielsweise fährt Grimaldi in einer völlig anderen Ecke ab als Moby/Tirrenia. Achte daher bei der Beschilderung auch auf die Fährgesellschaft.

Ein Tipp: Werfe vor der Abreise einen Blick auf die Website der Fährgesellschaft unter dem Punkt Anreise. Da bekommst Du gute Infos. Auch die aktuellen Infos rund um Corona und die Einreise. In Olibia, Genua und Porto Torroes sind es Nachbarterminals, hier musst du auf die Beschilderung und die Einwinker achten, die dir den richtigen Weg zu Deiner Fähre zeigen. Es kann sein, beispielsweise in Olbia, dass Grimaldi und Moby gegenüber abfahren.

Fähre Sardinien
Die Fahrt auf die Fähre der Grimaldi Lines. Da kannst Du Dich nicht verfahren 😉
Fähre Sardinien
Mein Parkplatz auf der Hinfahrt. Wie Du siehst ist für den Beifahrer nicht so viel Platz und insgesamt alles eng.
Fähre Sardinien
Merke die die Farbe und die Nummer – oder fotografiere es.

Die Hinfahrt ab Livorno

Meine erste Fahrt nach Sardinen mit dem Auto ging für mich mit Grimaldi ab Livorno mit der Tagesfähre um 11 Uhr los. Die Überfahrt war mit 9 Stunden angegeben (es wurden 10 daraus, da wir eine Stunde vor dem Hafen von Olbia rumstanden um erst mal Moby und Tirrenia in den Fährhafen reinzulassen).  Gemäß Boardingzeit sollte man spätestens zwei Stunden vor Abfahrt im Hafen sein. Da ich einen Puffer einkalkuliert hatte, falls ich mich nicht gleich im Hafen zurechtfinde, war ich – ganz die Deutsche – bereits um 8:15 Uhr dort und stand damit zusammen mit den anderen Deutschen ziemlich weit vorne in der Schlange.

Erfahrene Italiener trudeln erst so nach und nach ein. Das hat auch strategische Gründe für die Anlandung in Olbia 😉 Denn wer zu letzt auffährt, fährt zu erst runter. Letztendlich wurden wir gesammelt um 10:15 Uhr aufs Schiff eingewiesen. Bis dahin steht man auf nackten Asphalt in der prallen Sonne ohne „Bewirtschaftung“, also Toilette oder Kiosk, und wird gemeinsam mit dem Autoinhalt langsam flüssig.

Mit der Tagesfähre nach Olbia

Das Boarding erfolgt in der Schlange: Irgendwann kommt ein Servicemitarbeiter an Dein Auto, checkt das Ticket, kontrolliert den Ausweis und boardet Dich. Die Einweiser lotsen Spur nach Spur auf die Fähre. Folge einfach den Anweisungen. Alle paar Meter – auch im Schiff – steht jemand und winkt Dich weiter bis zu Deiner Parkposition. Ich hatte meinen ganz speziellen Parkplatz millimetergenau neben einer Palette und der Wand ;-).

Wichtig zu wissen: Prinzipiell müssen Mitfahrer gesondert auf die Fähre zu Fuß laufen, bei Grimaldi jedoch wurde an diesem Tag davon abgewichen und die Mitfahrer konnten im Auto sitzen bleiben. Der Grund ist einfach: Es ist richtig, richtig eng auf den Decks. Du parkst so knapp, dass Du selbst kaum aussteigen kannst. Und noch ein wichtiger Hinweis: Du musst sofort das Parkdeck verlassen. Das geht alles sehr schnell und das Parkdeck wird bis zur Ankunft geschlossen. Da gibt es auch keine Ausnahmen.

Bereite Dir also Dein Handgepäck für die Fährüberfahrt so vor, dass Du es nur beim Aussteigen greifen musst. Denke an Handtasche, Buch elektronische Geräte, Geld, Medikamente, Tickets oder Gutscheine und da oft auch die Klimaanlage arktisch eingestellt ist, ein Pullover und Socken. Merke Dir unbedingt die Tür/ das Treppenhaus, durch das Du nach oben gehst, damit Du bei der Ankunft Dein Auto wieder findest in dem Labyrinth. Mein Tipp. Fotografiere Dir eines der Schilder. Auf dem Parkdeck und im Treppenhaus gibt es farbliche Markierungen sowie die Decknummer. Also zum Beispiel „Grün 5“.

Eine Minikreuzfahrt

Mein Plan war eigentlich mir ein schönes sonniges Plätzchen auf dem Außendeck zu suchen und die Bootsfahrt zu genießen. Wie eingangs beschrieben mangelte es aber an dem entsprechendem Außendeck. Als Alternative fand ich einen super ruhigen Platz direkt vorne im Schiff in gemütlichen Sesseln vor der Panoramascheibe im Caffe. Tatsächlich war es da sehr ruhig. Es gibt übrigens auch einen Kinderspielbereich.

Auch wenn unter Corona die Hygienebedingungen höher sind, Du weißt nicht, wann die Plüschsessel wirklich gereinigt wurden und wer da so wann drauf saß. Mein Tipp: Desinfektionstücher (auch für den Tisch) und ein Handtuch oder Jacke/ Pullover unterlegen. Das machen übrigens andere auch ?

Fähre Sardinien
Gemütlich machen an Bord….
Fähre Sardinien
… und Füße hochlegen.

Runter von der Fähre

Wie geht’s nach dem Anlegen weiter? Über Lautsprecher werden irgendwann die Fahrer aufgerufen zu ihrem Treppenhaus zu gehen. Die Mitfahrer werden entsprechend anders geleitet und müssen auch nur auf die Durchsage warten, haben aber mehr Zeit. Du gehst als Fahrer zu Deinem Aufgang (also z. B. Grün/ 5).

Hier bildet sich eine lange Schlange und es wird ein schönes Gedrängel, weil sich alle gleichzeitig durch das sehr enge Treppenhaus drängeln. Das ist zwar eher Blödsinn, weil Du mit Deinem Auto eh erst losfahren kannst, wenn vor Dir die Autos alle weg sind, aber so funktioniert das nun mal in einer Herde.

Ich muss hier übrigends nicht gendern, falls Du Du da gerade beim Lesen darüber gestolpert bist. Bei der Fahrt auf die Fähre herrscht noch traditionelle Rollenverteilung: Der Mann fährt das Autos auf die Fähre und alleinreisende Frauen sind eher selten anzutreffen.

Bei Grimaldi wäre die Strategie als letzte in Livorno anzukommen und auf die Fähre zu fahren, da es rückwärts in der Reihenfolge auch von der Fähre in Olbia ging. Ich hatte durch mein frühes Boarden den speziellen Wandparkplatz und musste daher warten, bis alle von Bord waren. Da es aber alle eilig haben, geht das Runterfahren erstaunlich schnell, maximal 30 Minuten hatte ich vielleicht Wartezeit.  

Fähre Sardinien
Anfahrt im Hafen von Olbia. Im Hintergrund siehst Du noch das Riesenrad.

Die Nachtfähre von Olbia nach Genua

Auf dem Rückweg nahm ich die Nachtfähre und gönnte mir Moby nebst Kabine. Boarding ist bei Moby spätestens 90 Minuten vor Abfahrt. Ich war auch wirklich nicht früher da, da ich vorher in Olbia noch Essen war und das gut planen konnte. So wurde ich direkt durchgewunken ohne Wartezeit im Hafen. Auch hier gilt: Orientiere Dich einerseits nach den Imparco Schildern, anderseits aber auch nach der Beschilderung der Fährgesellschaft UND der Ziele. Parallel an den Nachbar-Terminals fahren zwei Fähren mit unterschiedlichen Zielen ab. Genua ist das rechte Terminal.

Wenn Du im Hafen Richtung Fähre von den Einweisern gelotst wirst, kann Du zur Sicherheit auch noch mal nachfragen. Spätestens wenn sich die Spuren in die jeweiligen Fährauffahrten teilen steht ein Mitarbeiter da, der Dein Ticket checkt und das Boarding übernimmt und er damit auch ggf. Dich noch mal in die richtige Fähre lenkt. Bei Moby wurde einfach nur der QR-Code auf meinem Handy durchs Fahrerfenster gescannt und mein Ausweis kontrolliert, dann ging es ab auf die Fähre.

Fähre Sardinien
Und ab auf die Fähre. Auch hier gibt es eigentlich kein Verfahren.
Fähre Sardinien
Der Einweiser zeigt die die Parkposition an … Ich werde tatsächlich als letztes Auto ganz links auf diese Rampe gestellt.
Fähre Sardinien
Und schwupp, fährt die Rampe auch schon hoch.

Parken bei Moby Lines

Auch diesmal bekam ich einen ganz besonderen Platz und Achtung Spoileralarm. Der war so toll, ich fuhr tatsächlich als letztes Auto von der Fähre. Es gab für PKWs zwei Decks. Deck 2 befuhr man über eine Rampe. Auch diese Rampe wird mit PKWs am Ende belegt und ja genau, ich wurde als letztes Auto ganz am Ende auf diese schräge Rampe gelenkt. Wollte ich echt nicht, aber da hast Du einfach keine Wahl. Warum ich jedes Mal mit den großartigen Plätzen beschenkt wurde, weiß ich nicht. Vielleicht, damit ich Euch etwas erzählen kann *lach*.

Als ich darauf stand bewegte sich die Rampe auch schon und wurde mit dem Parkdeck zusammen nach oben gefahren. Anders als im formalen Deutschland gab es hier aber keine Gitter oder Begrenzung. Ihr erinnert euch, es ist super eng. Ich machte also die Tür auf und direkt neben mir ging es einfach ein paar Meter runter aufs untere Deck. Hinter mir am Kofferraum das gleiche Spiel.

Ähnlich wie bei der Tagesfähre heißt es aber auch hier, das Handgepäck schnappen mit allen Sachen für die Übernachtung und das Parkdeck zügig verlassen. Es wird direkt geschlossen und bis zum Anlegen in Genua kommst Du nicht mehr zum Auto. Fotografiere Dir die Markierung der Treppenhausfarbe und die Decknummer. Es wird nämlich auf der Fähre sonst wirklich unübersichtlich mt den vielen Treppenhäusern.

Fähre Sardinien
Merke oder fotografiere die Farbe des Treppenhauses….
Fähre Sardinien
… und die Nummer des Parkdeckes, damit Du das Auto wieder findest.

Die Kabinen bei Moby Lines

Meine Kabine bekam ich direkt an der Rezeption zugewiesen. Einfach der Beschilderung folgen, wenn Du aus dem Treppenhaus kommst. Du bekommst die Türkarte und sofern Du Verpflegung gebucht hast auch die Voucher dazu. Da ich ja eh nur zum schlafen auf dem Schiff war, reichte mir die günstigste Innenkabine.

Allerdings bedeutete dies, man schläft praktisch auf seinem Auto direkt über dem Deck und es ist so laut, als ob man direkt neben dem Maschinenraum mit dem Ohr liegt. Es ist für eine Nacht nicht so schlimm, wer aber Wert auf Ruhe legt, sollte die Euro für eine Außenkabine investieren. Diese sind ruhiger. Die Kabine war sehr sauber, hatte eine gute Größe (ich hatte eine 4-er Kabine für mich allein) und ein kleines Bad mit Dusche. Handtücher und Seife sowie Fön sind vorhanden.

Brauche ich überhaupt eine Kabine? Anders als in Deutschland kannst Du auf der Fähre auch mit Deinem Schlafsack einfach im Treppenhaus schlafen. Wenn Dir im Geiste jetzt „Fluchtweg“ aufleuchtet, macht die Lampe gleich wieder aus. Das nehmen wir hier nicht so genau 😉

Im Grunde genommen kannst Du auf der Fähre überall schlafen und das wird auch so genutzt: Auf dem Treppenabsatz, im Kinderspielbereich, auf Sesseln und auf dem Außendeck draußen. Von einfachen mit dem Kopf auf dem Rucksack in einem Sessel schlafe bis zum Bau einer eigenen Chillzone mit Familien-Luftmatratze und Schlafsäcken ist da alles dabei. Ich bin aber einfach kein Fan davon , habe auch gern meine Sachen ordentlich unter, daher gönne ich mir meine Kabine.

Fähre Sardinien
Du kannst überall schlafen statt in einer Kabine – und das machen auch Viele.
Fähre Sardinien
Die Kabine ist einfach, aber gut. Es gibt noch einen Schreibtisch, einen Schrank und ein Bad mit Dusche.

Internet an board

Es gibt auch auf der Moby-Fähre WLAN, allerdings kostenpflichtig. Aber mal ehrlich, man lebt auch mal ein paar Stunden ohne Empfang, vor allem nachts. Auf der Fähre gibt es eine Bar. Für Kinder gibt es einen Spielbereich und theoretisch – wenn nicht gerade Corona ist ? einen Pool mit Poolbar. Das Frühstück und die Bar ist in Ordnung. Zum Restaurant kann ich nichts sagen.

Ich würde es mir an deiner Stelle wirklich an einem lauschigen Sommerabend mit einem Picknick, was ich mir Leckeres an Land zusammengestellt habe, auf dem Außendeck ganz romantisch gemütlich machen, mir noch ein wenig Meeresbrise um die Nase wehen lassen und den Urlaub entspannt an Bord ausklingen lassen.

Fähre Sardinien
Das Boarding bei der Nachbarfähre hat noch nicht angefangen.
Fähre Sardinien
Blick auf die Lichter von Olbia.
Fähre Sardinien
Vom Außendeck blicke ich in den Fährhafen.
Fähre Sardinien
Jetzt heißt es Abschied nehmen … wir laufen aus.
Fähre Sardinien
Langsam werden die Lichter kleiner.

Ich bleibe auf dem Außendeck bis die Fähre losfährt und genieße die Aussicht auf die schönen Lichter von Olbia. Mitunter schaue ich auch den LKW und den Autos auf der Nachbarfähre beim Boarden zu als sich langsam die Fähre in Bewegung setzt. Wir verlassen Sardinien. Während die letzten Meter Land vorbeiziehen und die Lichter und Gebäude von Olbia langsam kleiner werden nehme ich Abschied. Hinter mir liegen fast vier wunderschöne Wochen auf meiner Lieblingsinsel – dennoch viel zu kurz.

Als wir auf dem offenen Meer sind gönne ich mir in der Bar einen vom Barkeeper mit Liebe gemixten Negroni als Schlummerdrunk bevor ich mich für ein paar Stunden in meine Kabine zurückziehe.

Buongiorno a tutti

Das Wecken erfolgt – war es 5 Uhr ? – über die Lautsprecher. Mindestens eine Stunde vor dem Anlegen muss die Kabine geräumt sein und wir legen kurz vor 7 Uhr in Genua an. Ich gönne mir einen Cappuccino und ein Cornetto und verziehe mich aufs Außendeck.

Bei der Hafeneinfahrt erlebe ich am frühen Morgen Gänsehaut und magische Momente. Obwohl viele Menschen bereits auf dem Außendeck stehen sehen wir ganz still und genießerisch dem sanften Sonnenaufgang zu. An uns vorbei zieht ganz langsam das wunderschöne Stadtbild von Genua mit seinen ehrwürdigen Bauten. Das Morgenlicht taucht die Silhouette in ein besonders bewegendes Licht.

Die Lotsen und Schlepper begleiten uns bis die Durchsage kommt, dass die Fahrer zu den Parkdeckaufgängen kommen sollen. Nun heißt es endgültig Abschied nehmen. Mit ein paar Tränchen in den Augen ziehen die letzten Wochen noch einmal in meinen Gedanken vorbei. So ist auch die Fährüberfahrt nicht nur Mittel zum Zweck sondern ein richtig schöner Teil meines Urlaubes.

Fähre Sardinien
Bei der Einfahrt in den Hafen von Genua geht die Sonne langsam auf.
Fähre Sardinien
Die Lotsen begleiten uns, während die Silhoutte von Genua vorbeizieht.
Fähre Sardinien
Der Blick auf die Altstadt und den Hafen von Genua.

Die Hafeneinfahrt in Genua

Ich begebe mich mit den Fahrern zu „meinem“ Treppenhaus. Die Begleiter werden etwas später auf einem anderen Weg zu Fuß die Fähre verlassen und im Fährhafen auf ihre Fahrer samt Auto warten. Auch hier bin ich als Frau eine Exotin im Pulk der Ehemänner, Familienväter und Freunde, die mit mir am Treppenausgang warten. Ich schleuse mich wieder durch das Gedränge und das enge Parkdeck, steige aber noch nicht ein.

Bevor meine Rampe runtergelassen wird, muss erst das gesamte Parkdeck unter mir die Fähre verlassen. So bleibt mir noch etwas Parkdeck-TV, bis alle ihre Autos wieder gefunden haben. Zu diesem Zeitpunkt denke ich zwar noch, dass ich dann zuerst an der Reihe bin. Tatsächlich wird aber auf der anderen Seite eine Rampe zur Ausfahrt heruntergelassen, so dass ich tatsächlich das letzte Auto bin, welches die Fähre verlässt. Ich mache sozusagen das Licht aus und gefühlt sind die ersten Mitreisenden schon zu Hause. Aber auch hier geht es eigentlich recht schnell und in 30 – 45 Minuten steige auch ich ein.

Ich quatsche so lange mit dem Fahrer des neben stehenden Autos, ein charmanter Italiener. Am Ende beugt er sich plötzlich zu mir rüber und raunt mir ins Ohr, dass ich toll aussehe und eine sehr sportliche Figur habe. Während ich etwas baff da stehe steigt er auch schon ein und fährt los. Zum Abschied also noch mal die volle Italienvibes für mich. Dafür lieben wir Italien doch und es ist sozusagen die Kirsche auf der Torte meines Urlaubes. Danke an den Unbekannten für das schönste Ende.

Fähre Sardinien
Jetzt heißt es warten, bis das Parkdeck unter mir leer ist.

Kurze Zusammenfassung Moby/Tirrenia Fähren Sardinien (2022)

Das Boarding erfolgt bis 90 Minuten vor Abfahrt. Sofern das Schiff schon da ist, lassen Sie dich sofort drauf. Bei den Abendfähren war das bisher immer so, so dass man auch 3 Stunden vorher schon drauf konnte. Bei den Tagesfähren kamen sie auch mal verspätet erst und es hieß im Hafen in der Sonne beim Auto warten. Achte bei der Auffahrt den Einweisern. Sie winken Dich und weisen dich in deinen Parkplatz ein. Bei der Ausfahrt am Ankunfsort kommt es darauf an, wo du stehst. Es gibt Parkplätze, da musst du rückwärts wieder raus. In diesem Fall weißt Dich meist auch ein Mitarbeiter. Vertraue ihm bei den Signalen, er kennt die Abmessungen.

Kabinen bei Moby und Tirrenia

Bei Moby erhältst Du Deine Kabinenkarte auf Deinem Deck von einem Mitarbeiter an einem Schalter irgendwie im Flur. Die Decknummer steht auf dem Ticket, welches Dir der Mitarbeiter im Auto beim Check in gibt. Bei Tirrenia bekommst Du Deine Kabinenkarte an der Rezeption auf Deck 6. Außenkabinen mit Fenster sind tatsächlich etwas ruhiger, Innenkabinen hatte ich schon gute und schlechte – also lauter gelegene und ruhigere. Bei Moby gibt es Handtücher und Fön, bei Tirrenia gibt es nur Handtücher und eine Seife, keinen Föhn oder Duschgel.

Bei Moby wurde ich zuletzt nicht mehr geweckt morgens. Der Weckruf war auch gleichzeitig der Aufruf die Kabine zu verlassen und tatsächlich kam dann auch direkt schon die Putzkolonne. Bei Tirrenia wurde ich geweckt und man hatte genügend Zeit die Kabine zu verlassen. Das Verlassen der Kabine soll ca. eine Stunde vor dem Ankommen erfolgen. Da das Ankommen nicht immer gleich ist auf Grund Wetter, Wellengang etc, variiert dies auch. Überwiegend war Kabineräumen rund um 6.15 Uhr angesagt. Bei Moby lässt Du die Karte in der Kabine, bei Tirrenia wirfst Du die Karte an der Rezeption in eine Box.

Mitfahrer

Mitfahrer/innen: Prinzipiell sollen nur die Fahrer in die Garagen und Mitfahrer per Fuß das Schiff verlassen. Das wir aber locker gehandhabt. Ich habe bisher noch nicht erlebt, dass jemand nicht in die Garage durfte. Zuletzt bei Tirrenia ist mir aufgefallen, dass da der überwiegende Teil der Mitfahrer zu Fuß ging und direkt an der Seite der Autorampe auf ihre Fahrer warteten und zustiegen. Der Fußgängerausgang ist bei Tirrenia auf Deck 6 bei der Rezeption.

Du hast noch Fragen zum Autofahren auf Sardinien bzw. Italien? Dann ist mein Servicebeitrag dazu vielleicht Deine nächste Lektüre. Du findest ihn hier.

Lerne Italien und Sardinien durch die Küche kennen

Am Besten lernst Du Italien und Sardinien durch die Küche kennen. Hast Du Lust? In meiner Pastaschule stimme ich Dich auf Deine Italienreise in einem digitalen Workshop ein oder wir schwärmen gemeinsam nach Deinem Urlaub kulinarisch. In meinen Grundlagenbuch „Pasta con passione“ zur selbstgemachten Pasta habe ich neben Tagliatelle, Tortellini, Caramelle, und Co. aus Nord- und Mittelitalien auch ein Kapitel zu Sardinien und ein paar Pastasorten zum Einstieg.

Kochbücher fraufritzsche

Entdecke Italien und den Zauber von Pasta von Hand auch in meinen beiden Kochbüchern – mit Foodstories und meinen Reisen.

Schau auch gern in meinen Pastaworkshops mal vorbei und lerne mit viel Spaß und Dolce Vita alles über Pastateige, Formen und tauche ein in die Urlaubsküche.

Pastaworkshop in Landau