Diese Lasagne con zucca e castagne (Lasagne mit Kürbis und Maronen) ist herrlich saftig, fruchtig und mit dem zerlaufenen Scamorza Wohlfühlessen. Naturalmente mit selbstgemachten Lasagneplatten. Allein das in der Vorbereitung brodelnde Sofritto in der Küche macht schon glücklich. So schmeckt der Herbst. Dieses Rezept ist aber auch eine Hommage an das Familienfest und für mich mit Florenz verbunden. Warum? Erzähle ich Dir.
Wir lieben Lasagne – oder? Ich auf jeden Fall. Ich kann mich in die klassische Version mit einem Ragù einfach nur reinlegen und bin im Himmel. Saisonal bringe ich aber auch gern mal eine vegetarische Abwechslung. Was im Sommer meine geliebte Aubergine ist, wird im Herbst ein traumhafter, fruchtiger Kürbis.
Der italienische, grüne Delica-Kürbis mit saftigen Geschmack
In Italien ist es statt des orangefarbigen Hokkaido der grüne Delica-Kürbis. Von außen in einem tiefen dunkelgrün, von innen aber ebenfalls feurig orange. Der Geschmack ist saftig und etwas süßer als beim Hokkaido. Die gerösteten Maronen sind dazu ein kleiner, rauchiger Partner. Als kleine Raffinesse habe ich einen rauchigen Scamorza darüber geben und alles knusprig überbacken. (Mehr über den birnenförmiger Kuhmilch-Käse findest Du in diesem Rezept)
Dieser warme Duft, dieser Dampf vom Teller aufsteigend, die Käsefäden, wenn ich es auf die Gabel nehme. Draußen sind die Bäume langsam leer, die bunten Blätter liegen als Laub darunter, in der Dunkelheit aber bemerke ich das gar nicht. Die Lichterketten an Balkonen und in den Gärten tauchen alles in warmes, gemütliches Licht. Einfach nur perfekte Atmosphäre für ein solches Essen.
Lasagneplatten selbst machen ist einfach und um so viel genussvoller
Gönne Dir aber bitte selbstgemachte Lasagneplatten. Schau Dir diese Textur des Teiges an. Schau Dir die intensive, wunderschöne gelbe Farbe an, diesen seidigen Schimmer. Stelle Dir vor, wie Soffritto auf dem Herd blubbert, der Kürbisduft die Küche erfüllt, während Du mit viel Liebe Deine Lasagneplatten ausrollst. Diese Lasagne ist nicht nur sinnlich, sie ist unglaublich lecker.
Lasagne ist Familienzeit…
Diese Lasagne ist ein geniales Herbstrezept, aber auch passend in der Vorweihnachtszeit. Die Adventszeit ist für mich die Zeit für Familie und für Geselligkeit. Es ist die Zeit, wenn alle zusammenkommen, und Du diese unglaubliche duftende wärmende Lasagneform auf den Tisch stellst und alle lächeln werden. Das ist es auch, was ich gern mit einer Lasagne verbinde – das gemeinsame um den Tisch zum Essen kommen, das Stimmengewirr der Gespräche, der sanfte Stupser der Hundenase, die ich am Bein spüre und ein flauschiges Hundegesicht schaue. Molto bene, dass Du dieses Gericht gut vorbereiten kannst und nur noch den Backofen an machen musst, während Du mit den Gästen beim Vino um den Tisch sitzt.
Lasagne geht auch allein … und in Florenz
Aber Lasagne funktioniert auch perfekt für Dich allein. Denn bei mir lässt ein Teller Lasagne immer mein Herz höherschlagen. Ich mache mir die auch super gern allein – gern auch zwei oder drei Portionen in der Auflaufform, so dass ich auch später noch was habe. Es schenkt mir schon Vorfreude, wenn ich in der Woche nach einem Job nach Hause komme – oder in Florenz ins Apartment eine Woche vor Weihnachten.
Hinter mir liegt ein Tag in der Sprachschule in einem der ehrwürdigen Palazzi im Viertel San Niccolò am Fuße der Piazzale Michelangelo. In der gleichen Kopfsteinpflasterstraße ist mein zu Hause in dieser Woche. Den Nachmittag nach dem Unterricht bin ich über die Ponte Vecchio gelaufen und habe mich durch die Altstadtgassen treiben lassen. Dazwischen ein kleiner Stopp mit einer herrlichen Cioccolato, für die es in Florenz die verschiedensten Adressen zum Entdecken und Genießen gibt. Perfetto, denn abends wird es recht frisch und leichte Feuchtigkeit zieht vom Arnoufer auf.
In meiner Gasse des Ferienapartments reihen sich noch so richtig schöne kleinen Läden aneinander. Bevor ich in meiner schmalen Eingangstür verschwinde, passiere ich einen Schuhmacher zum Beispiel und ein Antiquitätengeschäft.
Vorbereitet hast Du den ganzen Tag Vorfreude
Nachdem ich die am Vorabend vorbereitete Lasagne beim Zurückkommen in den Ofen schiebe, setze ich mich ans Fenster direkt an die Heizung. Gegenüber flattern die Wäsche am bunten Haus, in der Gasse selbst blicke ich schon die ganze Woche verzückt auf einen alten Fiat 500. Und wenn ich das Fenster öffne blicke ich abends auf das Farbspektakel am Torre di San Niccolò. Ein paar Stimmen aus der nahegelegenen Weinbar wehen hinauf und ich höre das Klappern der Stiefel von dem Pärchen, welches unten durch die Gasse läuft. Auf meinem Iphone läuft gerade von Fabrizio Moro „Portami via“.
Und ganz plötzlich weht der Duft des zerlaufenen Käses, Kürbis und Maronen zu mir hinüber. Ich decke den Tisch und feiere als ich den großen Löffel in die saftige Lasagne stoße und beim Anheben der Käse herrliche Fäden zieht.
Hunger? Andiamo, lass uns mit dem Rezept loslegen.
Rezept: Selbstgemachte Lasagne mit Kürbis und Maronen
Schwierigkeit: Einfach2-3
Portionen1
Stunde30
Minuten35
MinutenDiese Lasagne con zucca e castagne (Lasagne mit Kürbis und Maronen) ist herrlich saftig, fruchtig und mit dem zerlaufenen Scamorza Wohlfühlessen.
Zutaten
- Für die Lasagneplatten (Pastateig)
110 g Mehl (Weichweizenmehl Farina 00), 1 Ei Größe XL, Prise Salz und Spritzer Olivenöl
- Für die Kürbisschichten:
600 g Kürbisfleisch (Delica oder Hokkaido)
100 g Maronen, geröstet (oder gekocht und danach geröstet)
Zirka 200 ml Sofritto (aus Sellerie, Möhre, Lauch, Petersilie)
Muskatnuss, Salz
250 g Scamorza
- Bechamel:
25g Mehl, 25 g Butter und ca. 350 ml Milch
Und so geht es
- Für den Pastateig, das Mehl auf die Arbeitsfläche mit einer Mulde in der Mitte geben. Eine Prise Salz dazu geben. In die Mitte das Ei und ein Schuss Öl platzieren. Die Flüssigkeiten leicht schaumig schlagen und nach und nach das Mehl einarbeiten. Knete einen glatten Teig und lasse ihn rund 30 Minuten abgedeckt ruhen.
- Sofern Du kein Sofritto vorbereitet hast, am besten vor dem Pastateig bereits ansetzen (Gemüse waschen, schälen und zerkleinern, in Olivenöl anbraten, mit Wasser aufgießen, rund 45 Minuten köcheln lassen.). Während der Pastateig ruht, Kürbis schälen und würfeln und mit etwas Sofritto-Sud in rund 10 Minuten weich garen. Dabei darf auch etwas vom Gemüse dazu, wenn Du das magst. Andernfalls siebe es einfach heraus.
Maronen im Backofen rösten (die Schale einschneiden und auf einem Backblech zirka 20 Minuten bei 180 Grad rösten) – oder vorgekochte Maronen in einer heißen Pfanne kurz anrösten.
Weiches Kürbisgemüse mit Maronen mischen und mit frisch geriebener Muskatnuss abschmecken. - Den Pastateig per Hand oder Pastamaschine ausrollen. Der Teig darf rund 2 mm sein. Nach dem Ausrollen schneide Dir die Quadrate zurecht für Deine Auflaufform. Bringe einen großen Topf mit Wasser und Salz zum Kochen. Koche die Quadrate oder Rechtecke nach und nach, hole sie jedoch noch mit richtig Biss heraus. Lege die Teigplatten nebeneinander auf eine Platte, Backblech oder auf Teller. So kleben sie nicht und wellen sich auch nicht. Den Backofen auf 180 Grad stellen.
- Den Käse in Scheiben schneiden. Die Lasagne in der Auflaufform schichten. Dazu abwechselnd vorgekochte Lasagneblätter und Kürbismasse hineingeben.
- Die Butter in einem Topf schmelzen und Mehl unter ständigem Rühren nach und nach hinzufügen. Danach die Milch unter Rühren dazu geben bis alles cremig, aber nicht klumpig ist. Ich habe es etwas flüssiger als üblich gehalten und nur wenig unter die Käseschicht gegeben. Aber auch als klassische, dicke Bechamel dick aufgetragen schmeckt dieses Rezept phantastisch.
- Als letzte Schicht etwas von der Bechamel in die Auflaufform über die Lasagne geben und den Skamorza darauf legen. Im vorgeheizten Backofen auf 180 Grad rund 35 Minuten backen – nimm die Lasagne raus, wenn der Käse zerläuft und sich knusprig bräunt. Buon appetito.
Notizen
- Wenn Dir Fleisch in der Lasagne fehlt, verwende Salsiccia. Diese aus der Pelle nehmen, gut in heißem Olivenöl anbraten / durchbraten, mit Salz und Pfeffer würzen und zu dem Kürbisgemisch geben.
- Du kannst den Kürbis auch zuerst in Scheiben schneiden, im Ofen bei 180 Grad rund 30 Minuten garen und dann von der Schale befreien. So ist es leichter, als in roh zu schälen und zu würfeln.
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