Rezept: Pici all’aglione

Gibt es eigentlich eine liebevollere, rustikale Knubbelpasta als die toskanischen Pici? Ich könnte diese Pasta jeden Tag feiern aus einfachsten Zutaten wie Mehl und Wasser und per Hand gerollt. Und schaue Dir diese dicken Spaghetti und ihre traumhafte, leicht gerauten Teigstruktur an. Jedes Stück ein Unikat, jedes Stück voller Geschmack. Das traditionsreichste Rezept aus der Südtoskana ist Pici all’aglione und das zeige ich Dir heute.

Schlägt Dein Herz für die toskanische Küche. Du sitzt aber gerade in Deutschland zu Hause? Dann hole Dir mit diesem Urrezept die Toskana doch einfach schnell auf Deinen Teller und mach dich richtig Urlaubs glücklich. Oder vielleicht bist Du auch in einer Ferienwohnung gerade in der Toskana und bist damit sozusagen an der Quelle für den besonderen Aglione. Perfekt!

Ich habe mir meinen Aglione gerade aus der Toskana mitgebracht und hüte ihn wie einen Schatz, damit der Knoblauch – der Teil, der nach diesem Rezept noch da ist, etwas länger hält.

Pici ist eine alte Pasta aus der Südtoskana

Pici stammen aus der Südtoskana, genauer aus der Region rund um Siena und das Rezept hat schon tausende Jahre auf dem Buckel. Es stammt noch aus der Zeit der Etrusker. Was mein Herz dabei besonders berührt: Diese Pasta hier, macht Dich alleine heute Abend glücklich, zaubert Deiner ganzen Familie ein Strahlen ins Gesicht und beeindruckt genauso aber auch Dein Date bei der Datenight. Das Rezept ist so einfach, dass Du es wirklich auch für die Familie machen kannst – Du musst die Pasta nicht kaufen.

Diese rustikale Pasta kommt in der Maremma sehr gern mit ihrem Ragù alla Maremma und etwas Parmesan auf den Tisch oder ganz schlicht mit einer Pomodoro oder eben Pici Aglione.

Aglione ist eine besondere Knoblauchsorte aus der Südtoskana

Der Aglione della Valdichiana ist ein ganz besonderer Knoblauch. Er bringt schnell mal stattliche 70 g auf die Waage, kann aber auch durchaus 800 g wiegen und ist in jedem Fall ein ziemlich großer, beeindruckender Bruder der Knoblauchvarianten, die wir hier aus den heimischen Supermärkten kennen. Es ist ein begrenzt vorkommender Knoblauch, denn das Anbaugebiet liegt nur in Valdichiana, einer Region zwischen Arezzo, Siena und Montepulciano. Er wird im Herbst gepflanzt und im darauffolgenden Sommer geerntet. Dieser Knoblauch ist unfassbar mild, leicht süßlich, gut verdaulich und hinterlässt auch keinen Knoblauchgeruch.

Der Aglione wird ebenso wie den Pici den Etrusker zugeschrieben. Das Rezept hier hat also wirklich ganz schon viele Jahre schon Bestand in den Küchen und ist wahrhaft DAS Rezept aus der Südtoskana. Zeit für Dich also, auch einmal zu probieren. Einfache Zutaten, super schnell gemacht und doch alles von Hand und mit vollem Geschmack, der dich praktisch aus der Küchenschürze haut.

Wie kommst Du also jetzt ran für dieses Rezept: zu bestellen, mitbringen oder wähle hier zu Hause den mildestes Knoblauch, den Du bei einem Gemüsehändler bekommen kannst.

Aus was besteht der Piciteig?

Ich habe Pici nach dem Familienrezept von Susanne vor einigen Jahren auf einem Weingut in der Nähe von Grosseto gelernt. Sie macht den Teig nur aus Mehl Typ 0, etwas Salz und Wasser. Du findest es hier. Inzwischen habe ich es jedoch auch mit einem Spritzer Öl von einem toskanischem Local kennengelernt und werde dieses Rezept hier zeigen.

Rezept: Pici all’aglione

Schwierigkeit: Einfach

Portionen

2

Portionen

Zubereitungszeit

1

Stunde 

Kochzeit

15

Minuten

Entdecke das Urrezept für Pici aus der Südtoskana, wie es seit Jahrtausenden von den Hausfrauen gemacht wird.

Zutaten

• Für den Pastateig

• 200 g Weichweizenmehl Typ 0, ca. 100 ml warmes Wasser, eine Prise Salz und einen Spritzer Olivenöl

• Für den Sugo

• 300 g stückige Tomaten, ½ Peperoncini,

• zwei Aglione Zehen (ja, die sind groß),

• Olivenöl, Salz, optional ein paar frische Kräuter (glatte Petersilie, Basilikum)

Und so geht es

• Das Mehl mit dem Salz mischen und mit einer Mulde in der Mitte auf dem Holzbrett aufhäufen. Das warme Wasser in die Mitte geben, Olivenöl dazugeben und alles miteinander zu einem glatten, faltenfreien Teig kneten. Zu einer Kugel geformt darf der Teig in Frischhaltefolie rund 30 Minuten ruhen.
• Für die Pici den Teig mit dem Matarello etwas ausrollen. Jedoch nicht viel. Er sollte mindestens 4 mm dick bleiben. Schneide rund 2 mm breite Streifen und rolle jeden der Streifen mit ein paar Handbewegungen zu den dicken Spaghetti. Sie sind rund 20 cm lang. Gebe etwas Semola über die Pici und lasse sie gern noch eine halbe Stunde oder Stunde ruhen.
• Knoblauch mit einer Messerklinge andrücken und dann fein schneiden. Die Peperoncini ebenfalls fein zerkleinern. Beides in heißem Olivenöl anbraten. Tomaten hinzufügen und mit Meersalz und noch einmal etwas Olivenöl abschmecken. Wenn Du magst, gib noch einige frische Kräuter hinzu. Ich habe glatte Petersilie und Basilikum hinzugefügt, dies ist jedoch nicht Teil des Originalrezeptes. Den Sugo etwas einkochen und ziehen lassen.
• Für die Pici einen Topf mit Wasser und Meersalz zum Kochen bringen. Die Kochzeit beträgt vier bis fünf Minuten. Zum Ende der Garzeit die Pici mit etwas Kochwasser direkt in den Sugo geben, mischen und alles zusammen auf den heißen Tellern anrichten. Dazu passt geriebener Parmesan oder Pecorino.

Notizen

• Du kannst natürlich auch gern die Dose Tomaten durch frische Tomaten ersetzten für Deine eigenen stückigen Tomaten.
• In manchen Rezepte wird ein Schuss Weißwein in den Sugo gegeben – nicht jedoch im Originarezept.

Entdecke noch mehr Pastamagie von Hand gemacht in meinen Büchern wie etwas “Pasta von Passione” und erlebe einen Tag wie in den Gärten der Toskana in meinen Pastaworkshops. Schau doch gleich mal rein und stöbere.

Reise mit mir in die Toskana und entdecke beispielsweise das wunderschöne Montalcino, Pienza oder mache mit mir eine Weinprobe auf der Suche nach dem besten Brunello oder bleibe doch etwas nördlich und bummle durch Camaiore. Wenn Du magst, folge mir auch gern auf Instagram.