Italien und Aubergine – da gehören einfach zwei zusammen. Das schöne ist, Aubergine bekommen wir das ganze Jahr . Tatsächlich starten wir im August in die Auberginensaison. Bis in den Herbst hinein wird jetzt geerntet was das Zeug hält. Wenn du jetzt auf einem italienischen Markt unterwegs bist, wirst du mir einer unfassbaren Auswahl belohnt. Auberginen gibt es in Italien so gut wie in jeder Form und Farbkombi. Rund, länglich dick, länglich dünn, dunkel-lila, violett, gestreift, weiß, wirklich alle Kombinationen werdet ihr in den Gemüseabteilungen und auf dem Markt finden.
Mir ist mehr als einmal schon der Unterkiefer heruntergeklappt bei der Auswahl. Passend zu dieser Vielfalt gibt es auch eine große Zahl an leckeren Rezepten in der italienischen Küche – als Nebendarsteller genauso wie in der Hauptrolle auf dem Teller. Ich starte mit euch in die Auberginensaison mit diesem Mini-Pizza-Traum.
Bei uns in Deutschland bekommen wir üblicherweise die dunkle Aubergine in Eierform. Als Sondervariante wird uns auch mal als besonderes Angebot eine längliche gestreifte Variante oder mit einem richtig exklusiven Preis die längliche, dunkelfarbige Form serviert. Aber eine weiße Aubergine wie ich sie gerade erst auf Sardinien gesehen habe, ist mir in Deutschland bewußt noch nicht ins Gemüseregal gerutscht. Für ein Gericht zum Füllen eignet sich dagegen runde Auberginen.
Die Aubergine – oder „melanzane“ wie sie in Italien heißt – ist Sonne- und wärmeverliebt, daher fühlt sie sich in Italien auch so wohl. Und da sie dort so reichhaltig vorhanden ist, ist sie auch ein großer Player in der Cucina Italiana. Während ich diese Zeilen schreibe fällt mir auf, dass ich euch noch nicht mein Lieblings-Auberginen-Rezept auf den Blog gepackt habe: Parmigiana di Melanzane – auch ein Ofengericht mit Mozzarella, was euch definitiv in die Knie zwingen wird.
Die Auberginene-Mini-Pizzen sind ein Antipasti
Tasten wir uns doch aber erst mal mit diesem schnuggeligen Al Forno-Gericht an dieses Spitzengemüse heran. Die Pizzette die Melanzane sind eine Art Mini-Pizza aus Gemüse und überbacken mit einem zartschmelzenden Mozzarella. Es ist ein herrliches Gericht als Antipasti oder Zwischengang bei Eurer Sommerparty, beim Grillen oder einfach beim Abendessen an einem später, lauwarmen Sommerabend im August. Ich sehe die strahlenden Gesichter vor mir um den großen Tisch versammelt, begleitend mit einem Glas frischen, leicht perlenden Rose-Wein.
Dieses Gericht vereint einfach alles, was mir Spaß macht. Ich kaufe dafür frisches, reifes Gemüse ein, welches gerade im Sommer – in seiner Erntezeit – sonnenverwöhnt duftet. Ich kombiniere dazu frische Kräuter aus meinen Balkontöpfen. Wenn ich sie zupfe oder die kleine Zweige schneide halte ich meine Nase tief rein. Dieser Duft. Hmmmmmm.
Mein Rosmarin erinnert mich zum Beispiel immer an meinen Toskanaurlaub. Bei meiner Unterkunft (Bericht über das Pianirossi) wuchs überall – auf der Restaurantterrasse und auch in den Töpfen rund um meine Appartementterrasse in den großen Tontöpfen frischer Rosmarin. Dieser Duft ist Italienurlaub pur für mich. Mit den Tomaten und der Passata wird das Gericht schön fruchtig und zu guter Letzt, quasi die Krönung dieses Gerichts, wird es mit Mozzarella überbacken.
Das Rezept
Wir legen uns die Kochschürze um und schnappen uns unsere Einkäufe.
Für fünf dieser Auberginen-Mini-Pizzen brauchst du:
½ kleine Aubergine, 1/2 Zucchini, 1/4 rote Zwiebel, 3 Tomaten, 5 große Oliven, 1/2 Mozzarella, rund 10 EL Tomatenpassata, Olivenöl, 1/4 Zitrone, Zitronensalz, frischer Oregano, ein Zweig Rosmarin und ein paar Blätter Basilikum.
Anleitung
Das Gemüse zunächst waschen. Dann geht’s ans Schnippeln. Die Aubergine schneidest du in breite Ringe. Wenn du das Rezept mit einer solchen kleinen Menge anwendest, kannst Du eine Auflaufform verwenden. Bei einer größeren Menge belegst du einfach ein Backblech mit Backpapier. Die Auflaufform habe ich mit etwas Tomatenpassata bestrichen und etwas Rosmarin darüber gestreut. Darauf lege ich Auberginenscheiben, reibe sie mit etwas Saft der Biozitrone ein und salze leicht mit Zitronensalz. So wird die Oberseite nicht braun und das Salz entzieht ggf. noch etwas die Bitterstoffe. Bei einem Backblech reibst du die untere Seite mit Olivenöl ein statt der Passata.
Das Gemüse (Zucchini, Oliven, Tomate, Zwiebeln) würfeln und in einer Schüssel vermengen. Die Kräuter waschen, abschütteln und zupfen. Zum Gemüse hinzufügen. Mozzarella ebenfalls würfeln. 2/3 davon mit in die Gemüseschüssel geben und mitvermengen. Eine Spritzer Olivenöl noch mit hineingeben und dann geht’s schon weiter.
Die Auberginen bestreichst du mit Tomatenpassata und setzt danach auf jede Scheibe das Gemüsetopping. Am Ende verteilst du den restlichen Mozzarella darüber, so dass das Ganze auch noch ein wenig überbacken kann. Der Mozzarella im Gemüse macht das Ganze schön cremig. Die Backzeit ist rund 30 Minuten bei 175 Grad im vorgeheizten Backofen.
Ein passender Begleiter ist das Olivenbrot. Rezept dazu gibt es hier.