Frisches Brot gehört in Italien mit auf den Tisch. Sei es zum Wein gemeinsam mit etwas Salami und würzigen Käse und Oliven oder zum Start ins Abendessen. Dann kommt es direkt auf dem Tisch mit etwas gutem Olivenöl oder gemeinsam mit den Antipasti. Das Brot ist meist ein fluffiges frisches Chiabatta oder eine Focaccia – ein würziges, lockeres, saftiges Brot, was einfach nur herrlich schmeckt und wohlig duftet. Mit richtig guten Oliven, Olivenöl und etwas Rosmarin bekommt es dafür noch den richtigen Piff. Du schmeckst den italienischen leichten Abend und du riechst ihn.
Ein fluffiges, saftiges Olivenbrot findest du in ganz Italien. Jede Region hat ähnlich wie bei der Pasta ihr eigenes Oliven-Brot-Rezept. Selbst in Ligurien, dem Land der Focaccia, habe ich ein richtiges rustikales Olivenbrot gegessen. In der Toskana als Grundlage von Bruschetta ein Oliven-Landbrot und Oliven-Chiabatta in unzähligen Restaurants. Eines meiner Lieblings-Olivenbrote habe ich erstmalig am Gardasee entdeckt – in der für mich weltbesten Bäckerei in San Felice del Benaco.
Einen Steinwurf von meiner Ferienwohnung entfernt, konnte ich hier noch warm dampfend die kleinen Stangen für mein Frühstück kaufen. Mit einem Ziegenfrischkäse, etwas Honig darüber – ein absolutes Highlight. Aber auch mit etwas Butter, die darüber zerläuft, einem würzigen Käse, einer guten Salami – du schmeckst das Beste von Italien.
Du kannst das Brot im Sommer auch einfach zu einem knackigen Salat und bei Gästen zum Vino auf den Tisch stellen. Wenn du eine Scheibe davon mit Olivenöl bestreichst, zahlt sich hochwertigen Öl aus. Als Laib oder Stangen gebacken und in den Picknickkorb gepackt und zu einer Caponata mit einem Glas Vino im Grünen ist es auch ein wunderbarer Begleiter. Es ist einfach ein Allrounder und immer ein Genuss. Andiamo. Lasst uns loslegen.
Die Zutaten
Für zwei Minibrote (z. B. zum Antipasti oder Salat für zwei Personen ) brauchst du 100 g Weizenmehl – ich habe Vollkornweizenmehl verwendet -, 50 ml Wasser, ca 4 g frische Hefe, Salz, ein großer EL Olivenöl und weiteres Olivenöl zum Bestreichen und vier bis fünf große Oliven, ein bis zwei Zweige frischen Rosmarin.
Vorweg: Die Mengen kannst du problemlos verdoppeln oder anders vervielfachen. Neben kleinen einzelnen Brötchen oder Stangen kannst du auch einen Laib formen. Bei einer größeren Menge und einem Laib geformt beachte aber bitte, dass sich die Backzeit verlängert.
Das Rezept
Zunächst löst du die Hefe im lauwarmen Wasser auf. Das Mehl gibst du in eine Schüssel, fügst eine Prise Salz, das Hefewasser und einen großen Löffel Olivenöl hinzu. Die Masse vermengst du mit dem Löffel oder einer Teigkarte gut – wahlweise auch mit den Händen. Der Teig mit dem Öl wird sehr schnell geschmeidig. Er darf nicht trocken, sondern feucht und geschmeidig sein.
Frischen Rosmarin zupfen und hineinkneten. Wenn der Teig quasi von allein in die gewünschte Form gleitet fügst du die Oliven hinzu. Wenn du magst, kann du ganze Oliven verwenden. Mir ist das für die kleinen Stangen zu groß. Ich viertel die Oliven, dehne den Teig auseinander und füge einen Teil der Olivenstücke hinzu, dann falte ich den Teig darüber, füge die weiteren Oliven hinzu und falte den Teig wieder – bis die Olivenstücke gut darin verteilt sind. Aus dem Teig die gewünschte Brotversion formen. In meinem Falle sind es zwei kleine Brote oder ich nenne es Stangen.
Mit einem Geschirrtuch abdecken und an einem warmen Ort, zum Beispiel im ausgeschalteten Backofen auf Backpapier, mindestens eine Stunde ruhen lassen. Der Teig vergrößert sich deutlich. Mit Olivenöl die Laibe einreiben und noch einmal mindestens 30 Minuten ruhen lassen.
Bei Brot ist Zeit ebenso ein wichtiger Faktor für ein tolles Ergebnis wie bei der Pasta. Den Backofen auf 200 Grad vorheizen, noch einmal etwas Öl mit den Fingern nachreiben und die Brote ca 30-35 Minuten backen. Leicht auskühlen lassen, lauwarm noch mal mit etwas Öl bestreichen, einziehen lassen und abschließend eine Miniprise Vollkornmehl einreiben und servieren.
Ähnlich wie bei einer Focaccia kannst du das Olivenbrot auch mit etwas Walnuss verfeinern oder einem toskanischen Schafskäse aus Pienza. Wenn du mehr zu Pienza wissen möchtest, hier findest du meinen Reisebericht.