Panoramablick auf den Gardasee

Gardasee: Mein Ausflug nach Limone sul Garda

Na, habt ihr den Limoncello schon bereit? Auf geht’s in eine der schönsten kleinen Städte am Gardasee, nach Limone sul Garda. Entdecke mit mir die kulinarischen Highlights, schönsten Spazierwege und Arten, die Seele einfach mal baumeln zu lassen. Erhole dich mit mir bei einem Glas Aperol Sprizz oder Limoncello Sprizz und den folgendem Ausflug.

Gleich am Anfang muss ich dir leider sagen: Limone sul Garda ist ein Touristenort. In der Saison werden hier ganze Busladungen „ausgesetzt“. Um so erstaunlicher, dass sich dieser Ort so in mein Herz gestohlen hat. Aus diesem Grund empfehle ich Dir dennoch den Besuch und nehme Dich mit auf einen kleinen virtuellen Rundgang. Da Limone in jedem Reiseführer steht, hatte ich ihn zunächst aussortiert.

Meine Meinung änderte ich, als ich die Gardesana Occidentale auf dem Weg ins nördliche Arco gefahren bin und einen kleinen Blick auf die Zitronenbäume sowie die in die Hänge gebaute Altstadt mit ihrer üppigen Blumenpracht geworfen habe. Da ich außerhalb der Saison im Februar unterwegs war, dachte ich mir, einen kleinen Stopp kann ich ja mal einlegen. Gott sei dank habe ich das gemacht.

Limone ist direkt in Fels gebaut
Kleine, romantische Gassen – und direkt in den Berg gebaut – das ist Limone

Limone – ein Schmuckstück am Westufer

Limone sul Garda liegt am Westufer des Gardasees und gehört gerade so noch zur Lombardei. Das Städtchen hat rund 1.200 Einwohner. Die Gardesana Occidentale führt direkt hindurch. Nordwärts geht es Richtung Riva del Garda, südwärts Richtung Salo. Du kannst es also mit dem Auto nicht verfehlen. In der Saisonzeit ist auch die Anreise per Schiff möglich, beispielsweise von Malcésine und Riva oder durch eine Gardaseerundfahrt.

Wenn du in der Nähe der Touristeninformation direkt an der Gardesana parkst erscheint der Ort zunächst unscheinbar. Sobald du jedoch über die Straße durch die kleinen, engen Gassen Richtung Altstadt und See hinunter gehst, zieht dich der Ort in seinen Bann. Versprochen.

Ein kleines Highlight: Egal wo du startet, schau einmal auf den Boden. Hier verstecken sich über den gesamten Ort verteilt süße kleine Limonen-Fließen im Boden, die dir die Richtung zum Limonenmuseum zeigen. Mich haben sie Willkommen geheißen und ein glückliches Lächeln geschenkt. Die Limonenkacheln zeigen aber auch, dass es ein Touristenort ist und was hier Thema ist.

Limone Kacheln im Boden
Diese Kacheln findest du überall im Boden
Limonen Straßenschild
Aber auch in den Straßenschildern ist das Thema aufgegriffen

Das Limonenfieber hat mich auch erwischt

Tatsächlich kommt der Ortsname Limone vom Wort Limes und hat ursprünglich gar nichts mit der Zitrusfrucht zu tun. Aber um für die Touristen attraktiv zu werden hat das Fischerdorf Limone sich seinen Namen zu eigen gemacht. Ich darf euch sagen: Die Umsetzung ist ja mal so richtig gelungen. Auch mich steckt das Limonenfieber komplett an. Die Citrusfrucht zeigt sich in sämtlichen Souvenirshops – auf Geschirr, auf Bettwäsche und Handtüchern, in Marmeladen, Schokoladen, Eis, Kuchen, Getränke – einfach überall.

Wer wie ich kein Interesse an dem billigen Souvenirkitsch hat, wird in den handwerklichen kleinen Geschäften aber sehr glücklich – auch bei den Gaumenfreuden. Selbstredend ist der bereits zitierte Limoncello in mein Auto gehüpft und bereitet mir auch heute noch zu Hause als Sprizz einen erfrischenden Sommerabend wie in Italien. (2 cl Limoncello, 4 cl Prosecco, Eiswürfel und mit einem Sprizzer Mineralwasser auffüllen, mit einer Limettenscheibe und einen Stängel Minze verzieren).

Dass ich die Töpferware nicht noch reichhaltig eingepackt habe liegt nur an dem Umstand, dass das Geschäft bereits zu hatte, als ich am Abend auf dem Rückweg zum Auto wieder daran vorbei kam. Mein Aufenthalt in Limone war einfach länger als ursprünglich geplant. Warum? Na, weil es mir so gut gefallen hat.

Altstadt Limone
Alle Häuser sind wirklich wunderschön
Altstadt Limone
Ein Spaziergang durch die Gassen lohnt immer

Romantisch, einzigartig, wunderschön – die Altstadt von Limone

Wenn du von der Hauptstraße auf Höhe der Touristeninformation die Straße überquerst, führen dich eigentlich alle kleinen Gassen am Ende zur Seepromenade. Schlendere einfach nach Lust und Laune hindurch. Die Altstadt ist wirklich malerisch, der Ort ist direkt in die Berge und Hänge gebaut. Alles ist hübsch hergerichtet und mit viel Blumen und Liebe zum Detail dekoriert. Das ergibt eine einzigartige, wunderschöne Atmosphäre und Architektur.

Weiter oben Richtung der Hänge findest du Oliven- und Zitronenhaine. Dort wird es auch in Touristenzeiten etwas ruhiger und weniger voll. Außerhalb der Saison im Februar hatte ich es auch im Altstadtkern ruhig und entspannt. Leider hatte das Zitronengewächshaus bei meinem Besuch geschlossen. Das kleine Museum möchte ich mir wirklich gerne anschauen und habe es deshalb auf die Liste für meinen nächsten Besuch gesetzt. Ich finde es noch heute schade, dass ich diesen Teil nicht erleben durfte. Das kleine Museum gibt dir einen Einblick in die Geschichte des Zitronenanbaus.

Den Besuch im Museum habe ich später nachgeholt. Diesen und weitere Tipps zu den Zitronengärten am Gardasee findest du hier.

Seepromenade Limone
Die Seepromenade und der Strand von Limone
Gardsee Strand von Limone
Herrliches Wasser direkt am Strand
Alter Fischerhafen
Der alte Fischerhafen
Bänke und Ausblicke in Limone
Hier kann man die Zeit vergessen

dolce far niente

Wenn du durch die Gassen und kleinen Shops geschlendert bist, bietet sich ein Spaziergang an der langen Seepromenade an. Im Sommer kannst Du – sofern du deine Badesachen dabei hast – am Stadtstrand ins erfrischende Nass eintauchen. Bring dir genug Zeit mit, denn die Seepromenade kannst Du über mehrere Kilometer entlang schlendern oder wandern. Es gibt zahlreiche Bänke und Sitzgelegenheiten für eine Pause. Die ganze Zeit wirst du dabei mit einem herrlichen Ausblick auf den Gardasee, das türkisfarbene Wasser und einem Panoramablick auf die gegenüberliegende Monte Baldo Bergkette verwöhnt.

Wem dann die Füße schmerzen kann sich wahlweise am Strand, auf einer der besagten Bänke der Promenade, einer Gelateria am Ufer oder in einem Cafe direkt am See niederlassen. Du kannst aber natürlich auch genauso gut den Spaziergang schwänzen und gleich das süße nichts tun – das dolce far niente – leben.

Das geht beispielsweise am alten Fischer-Hafen bei einem Aperol Sprizz sitzend und dabei mit dem Blick auf die Bergkette seinen Gedanken nachzuhängen, zu lesen, abzuschalten und zu entspannen. Das habe ich recht lange gemacht, den Limonenkuchen inklusive. Du erinnerst dich, ich kam etwas später als eigentlich gedacht am Parkplatz wieder an 😉

Aperol Sprizz in Limone
Einfach mal ausspannen – ist der Ausblick nicht ein Traum?

Perfekte Location auch für Wanderer

Apropos Wandern: Limone bietet sich perfekt als Wandergebiet an. Insgesamt stehen in der Region Limone sul Garda zahlreiche abwechslungsreiche Wanderungen zur Auswahl. Egal ob du durch romantische Oliven- und Zitronenwälder spazieren möchtest, hoch in die Berge oder einfach nur auf dem neuen Panoramaweg den sensationellen Ausblick auf den See erleben möchtest, du wirst fündig. Eine richtig schöne und aussichtsreiche Wanderung ist der Sentiero del Sole. Er startet in der Ortsmitte und führt hinauf in die Olivenhaine. Es ist eine gut geführte und ausgeschilderte Tour von rund drei Stunden.

Schau beispielsweise einmal auf dieser Website von outdooraktive vorbei. Hier sind einige schöne und beliebte Touren zusammengestellt: https://www.outdooractive.com/de/wanderungen/limone-sul-garda/wanderungen-in-limone-sul-garda/2520614/

Seespaziergang
Ein Spaziergang entlang des Wasser durch Olivenbäume – Zeit zum Träumen
Limone
Endlose, wundervolle Seeblicke
Panormaweg Limone
Auf 2 km Länge lädt der neue Panoramaweg im Norden von Limone zum spazieren ein

Wer einfach nur einen schönen Spaziergang mit atemberaubender Panoramablick machen möchte ohne größere Anstrengung, der hat die Möglichkeit auf dem neuen, im Jahr 2018 eröffneten, Panoramaweg am Ende von Limone. Folgt der Beschilderung in der Altstadt einfach Richtung Norden. Vom Altstadtkern sind es rund 2 Kilometer bis zum Anfang des Panoramawegs.

Direkt am Anfang stehen nur sehr wenige Parkplätze zur Verfügung. Wer also genügend Kondition und Zeit dabei hat, sollte eher dort hin zu Fuß gehen. Es ist gleichzeitig Teil des Radweges um den Gardasee, der in der kommenden Jahren weitergebaut wird. Der Panoramaweg selbst ist zwei Kilometer lang, allerdings kein Rundweg. Das heißt, ihr müsst die Strecke auch wieder zurück gehen. Der neu angelegte Weg schwebt die ganze Strecke freistehend oberhalb des Sees und wird vielfach als spektakulär beschrieben.

Damit endet ein Ausflug mit dir nach Limone – zumindest für heute.

Blick durch eine Mauer
Augen auf, dann bekommst du auch ganz besondere Ausblicke wie durch dieses Mauerloch
Blick auf Limone
Blick auf Limone

Zwei Facts noch für Dich:

Parkplätze: Es gibt im Hafen/Strandgebiet einen gebührenpflichtigen Parkplatz oder von der Hauptstraße aus gesehen oberhalb der Altstadt ein großes Parkhaus und weitere Parkplätze. In der Saison sind diese alle kostenpflichtig. Folge hier einfach der Beschilderung. Die Parkmöglichkeiten sind wirklich alle sehr gut ausgeschildert. Ungefähr in der Mitte des Ortes auf der Hauptstraße siehst du auf der Bergseite die Touristeninformation direkt am Anfang des großen Parkhauses.

Kleiner kulinarischer Tipp dabei: Rechts davon gibt es eine kleine Bäckerei. Schaut gern einmal rein. Hier gibt es richtig leckere Kleinigkeiten von Focaccia, kleiner Pizza, Panini genauso wie süße Dolci von Kuchen, Kekse über kleine Törtchen und und und.

Solltest du dienstags unterwegs sein, dann kannst du dich vormittags noch auf den Wochenmarkt jeden ersten und dritten Dienstag im Monat mit frischen Obst und Gemüse und handwerklichen Kleinigkeiten versorgen.

Für das Gardaseefeeling auf dem Teller schaue doch mal in mein Rezept zu den Taglierini al Limone.

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