Crostini di Toscana

„Crostini di Toscana“: funghi e salsiccia

Passend zum Herbst habe ich einen toskanischen Antipasti-Klassiker. Bruschetta ist die bekannteste Brot-Variation für Italien, in der wunderschönen Toskana sind es die Crostini, die zum Vino als Eröffnung gereicht werden. Egal ob du gerade in Pienza mit Blick auf das Val di Orcia am Tisch Platz nimmst oder es dich mehr Richtung Florenz zieht, die knusprigen Crostini verwöhnen dich mit dem gesamten Aroma der hügeligen, rustikalen Toskana. Passend zur Pilzsaision gebe ich mein Rezept mit herbstlichen Pilzen an die Hand.

Die Geschichte der Crostini ist eine der typischen Geschichten der Toskana. In der ländlichen, ärmeren Region wurde schon seit jeher Brot auf den Tisch gestellt um die wertvollen Soßenreste auf dem Teller mit aufzunehmen. Das Ritual entwickelte sich über die Jahrhunderte weiter. Heute gehört ein Brotkorb mit dem regionalen Rezept auf jeden Essenstisch in Italien und als Antipasti gern geröstet mit einem Belag als kleiner Appetitanreger oder Begleitung zum Aperitivo. Das absolute urtraditionelle Rezept für toskanische Crostini ist mit einem Aufstrich aus Hühnerleber. Das Brot ist ein Pane Sciocco. Das für die toskanische Region stehende Brot ist ein Weizenbrot ohne Salz gebacken um in der Tat eher neutral als “Unterlage” für diverse Aufstriche bei den Antipasti zu wirken.

Heilige Familienrezepte

Das Ritual geröstetes Brot mit einem Aufstrich zu versehen und als Antipasti zu reichen ist ebenfalls mit Resteverwertung zu erklären. Es ist eine perfekte Verwendung für etwas älteres Brot. Ich muss sicherlich nicht mehr extra darauf hinweisen, dass auch bei den Crostini diverse heilige Familienrezepte von Generation zu Generation weitergegeben werden. Das gehört zur italienischen Küche einfach zum guten Ton.

Direkt warm aus der Pfanne ist es am Besten 🙂

Das toskanische Crostini funghi e salsiccia habe ich euch aus der Toskana mitgebracht. Das Geniale an diesem Rezept ist, dass es einfach ist und auch für Vegetarierer ohne die Salsiccia bestens funktioniert. Als fleisch- oder fleischfreie Variante ist jeder Bissen ein Genuss. Direkt frisch aus der Pfanne, noch leicht warm, während das Öl dir an den Finger hinunterrinnt, wirst du glücklich jauchzen, wenn dich der würzige Duft in der Nase verwöhnt und du den ersten Bissen in den Mund bekommst.

Es schmeckt nach einer Sitzgruppe in einem verwunschenem Garten. Das Haus ist ein altes, etwas schiefes Steinhaus. Es steht natürlich auf einem Hügel und du lässt den Blick schweifen über Hügel, Weinberge, Zypressen, alte, kleine und große Steinhäuser und du hast den Duft von Rosmarin in der Nase. Andiamo, zaubern wir uns diesen höchsten Genuss.

Panorama Pienza
Pienza im Herzen der südlichen Toskana

Rezept für 2 Portionen:

  • 125 g braune Champignons – wahlweise auch gern Steinpilze oder andere Pilze der Saison
  • 50 g Salsiccia
  • 1/2-1 Mozzarella
  • 2 Scheiben Brot (ich liebe ein eher rustikales Roggenbrot, darf gern schon etwas trockener sein)
  • Knoblauch, 1 Zweig Rosmarin, Olivenöl, Salz und Pfeffer

Zubereitung

Die Champignons reinigen, mit Pinsel oder mit einem feuchten
Zewatuch, Stengel abschneiden und wahlweise vierteln oder
in Scheiben schneiden. Analog andere Pilzsorten putzen und vorbereiten. Die Wurst aus dem Darm drücken.
Etwas Öl und eine geschälte Knoblauchzehe in einer Pfanne erhitzen. Die Pilze und die entdarmte Wurst am Stück oder in
kleine Kugeln braten darin braten bis sie gar sind. Das dauert zirka 5 oder 6 Minuten. Den Knoblauch hinaus nehmen. Dieser diente dem Aroma. Mit Salz und Pfeffer abschmecken und die gehackten Kräuter hinzufügen.

Crostini di Toscana
Das Brot kann auch direkt mit in der Pasta geröstet werden, sofern es nur um ein bis zwei Portionen geht und der Platz da ist.

In der Zwischenzeit das Brot mit etwas Öl von beiden Seiten beträufeln und in der Pfanne einige Minuten rösten.
Den Mozzarella würfeln und kurz vor Ende unter die Pilz-Wurst-Mischung mischen. Alles zusammen auf dem Brot anrichten und noch warm servieren. Buon Appetito.

Die Crostini sind die perfekten Antipasti für ein Pastagericht wie zum Beispiel die südtoskanischen Pici in fruchtiger Tomantesugo oder den Pappardelle al Ragù di Cinghiale.

Für etwas Toskanafeeling sorgt die Begleitlektüre meiner Reisebeiträge wie beispielsweise zu meinem Ausflug nach Pienza oder Montalcino.

Mit einem toskanischen Rotwein ein perfekter geschmacklicher Genuss aus der Toskana – eine Explosion intensiver Aromen auf einer Scheibe Brot.